Landtagswahl 2017

Erste Analysen zur Wählerschaft

Eine Analyse der Wählerschaft von der ARD zeigt, dass die Generation U24 vermehrt die SPD gewählt hat. Foto: Pixabay

Kurz nach 18 Uhr zeigte die erste Prognose schon, dass die SPD nicht weiter führende Kraft in NRW ist und die CDU die meisten Stimmen bekommen hat. Doch wie es dazu kam und wie sich die Wählerschaft verändert hat, zeigen erste Analysen der ARD. So hat auch die AfD in NRW den Einzug in den Landtag geschafft. Warum das so ist, hat Maerkzettel analysiert.

Die CDU ist im Siegesrausch nach den ersten Prognosen der Landtagswahl. Aktuell liegt sie mit 33 Prozent an der Spitze. Die SPD mit 31,5 Prozent knapp dahinter, ein historisches Tief von 7,6 Prozent mit Folgen: Kurz nach der Verkündung tritt die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft mit sofortiger Wirkung von ihrem Amt zurück. Für NRW steht also ein Regierungswechsel an, nach fast 60 Jahren. Ein auffälliges Ergebnis, denn gerade die jüngeren Wähler haben ihre Stimmen und auch ihre Gesamtstimmen der SPD gegeben. Die CDU hat die meisten Stimmanteile von den über 70-Jährigen bekommen, auch bei den jungen Wählern verzeichnen sie ein leichtes Plus. Eine weitere Überraschung der Wahl ist die FDP. Sie haben zwölf Prozent der Stimmen bekommen. Auch die AfD konnte die fünf Prozent-Hürde mit 7,4 Prozent knacken. Die meisten AfD-Wähler seien, laut der Studie der ARD, zwischen 28 und 34 Jahre alt.

Die Veränderungen

Die wichtigste Frage, die sich an diesem Abend stellt, ist wohl, wie sich die Wählerschaft verändert hat, und woher die Wähler von der AfD und der FDP kommen. Den stärksten Verlust aller Parteien musste die SPD hinnehmen – sie verlor rund 310.000 Wähler an die CDU. Eine weitere Entwicklung ist, dass die CDU auch die meisten Stimmen der vorherigen Nichtwähler bekam. Auffallend hoch an dieser Wahl war die Wahlbeteiligung in ganz NRW mit rund 65 Prozent. Laut Studien des WDR hatten bereits bis zum Mittag die Hälfte aller Wähler ihren Stimmzettel abgegeben. Eine weitere Tendenz ist, dass viele Wähler der SPD und CDU nun die AfD wählten. Nach der Wahl-Grafik der ARD haben die unter 60-jährigen Wähler und die Ü70-Wähler verstärkt die CDU gewählt als noch vor fünf Jahren. Eine starke Schwankung gibt es auch bei der SPD: Auch die Partei wurde verstärkt von der älteren Generation, als von den Jüngeren, gewählt. Lediglich die FDP hat einen ausgewogenen Durchschnitt von zwölf Prozent. Es bleibt also nun abzuwarten, mit welcher eindeutigen Mehrheit sich die CDU vor der SPD durchsetzen konnte, und warum so viele Wähler von der SPD abgewandert sind.

Von Svea Rüter
Veröffentlicht am 14.05.2017