Fridays for Future

Greta Thunberg streikt in London

Klimaaktivistin Greta Thunberg kritisiert während ihrer Rede in London den mangelnden Einsatz für den Klimaschutz. (Foto: Spiegel.de)

LONDON. Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg kämpfte vergangenen Freitag mit tausenden Menschen in London unter dem Motto „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz. Die 16-jährige Schülerin kritisierte vor allem die mangelnde Bereitschaft der Politiker, sich für den Klimaschutz einzusetzen. Zustimmung erfuhr sie ganz besonders von der Extinction-Rebellion-Bewegung.

Mit lautstarkem Jubel ist die schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg am Freitag in Großbritanniens Hauptstadt empfangen worden. Hunderte Demonstranten der Extinction-Rebellion-Bewegung begrüßten sie mit „Wir lieben dich“- Rufen am Hyde Park in London. Die Extinction-Rebellion-Bewegung ist eine weltweit aktive Bewegung, die ebenfalls gegen die Klimakatastrophe kämpft und die Öffentlichkeit auf den Klimawandel aufmerksam machen will. Greta Thunberg kritisierte, wie in vielen Reden zuvor schon, die mangelhafte Bereitschaft der Politik zum Handeln gegen den Klimawandel: „Viel zu lange standen Politiker und Leute an der Macht im Weg, ohne irgendetwas zu tun, um gegen die Klimakrise und die ökologische Krise zu kämpfen“, sagte Thunberg in London, während einer Übertragung im "Heute Journal". „Aber wir werden sicherstellen, dass sie nicht länger damit davonkommen“.

Fridays for Future Vorbild

Schon seit August vergangenen Jahres streikt Greta Thunberg freitags für mehr Klimaschutz. Die 16-Jährige ist dadurch zu einem globalen Vorbild für Millionen Schüler und Studenten geworden. Statt freitags zur Schule zu gehen, streiken sie mit großen Plakaten unter dem Motto „Fridays for Future“ auf Straßen, vor Parlamenten und Rathäusern. Mit ihren Streiks möchte Thunberg erreichen, dass Schweden das Pariser Abkommen einhält. Dieses 2015 verabschiedete Abkommen gilt in allen 195 Staaten der Vereinten Nationen. Die Staaten haben sich als Ziel gesetzt, die Erderwärmung auf unter 2 Grad begrenzt zu halten. So soll dem gefährlichen Klimawandel entgegengewirkt werden. Dies werde laut Thunberg aber nicht gelingen, wenn die Menschen so weitermachen wie bisher.

„Warum sollte ich zur Schule gehen für eine Zukunft, die es bald nicht mehr geben wird, wenn niemand etwas tun wird, um die Zukunft zu retten“, sagte Thunberg einst. Der 16-Jährigen zu Folge sei die Klimakrise längst eine reale Bedrohung für die Zukunft. Die Jugend von heute werde als Leidtragende für die Fehler der vorherigen Generationen büßen müssen. „Wir haben uns heute versammelt, weil wir gewählt haben, welchen Weg wir nehmen wollen. Und jetzt warten wir darauf, dass die anderen unserem Beispiel folgen“, sagt sie zu den tausenden Demonstranten in London.  

831 Festnahmen bei Demonstration

Zuvor war Thunberg zu Besuch in Rom, bei dem sie Papst Franziskus traf, und ist von dort aus mit dem Zug weiter nach London gereist. Während des Streiks in London blockierten Demonstranten der Extinction-Rebellion-Bewegung wichtige Verkehrsknotenpunkte. Deshalb hat die Polizei in den vergangenen Tagen schon 831 Menschen festgenommen.

„Wir werden niemals aufhören, für diesen Planeten und für uns selbst, unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder und Enkel zu kämpfen“, sagt Thunberg. Die 16-Jährige will erst aufhören zu streiken, wenn Schweden das Abkommen von Paris einhält. 

Von Janine Glormann
Veröffentlicht am 27.04.2019