Kritik an den Corona-Regeln

Hallo lieber Weihnachtsmann, ich bin Corona

Foto:Pixabay

Weihnachten steht vor der Tür und Corona steht schon seit fast einem Jahr vor der Tür. Ob die Festtage sich mit Corona überhaupt vertragen? Mit den Maßnahmen der Regierung glaube ich das kaum. Ein Kommentar.

"Es wird Weihnachten keine offene Restaurants geben. Es wird Silvesterabend kein Silvesteressen in irgendeinem Restaurant geben", so NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Dafür ist ein Treffen mit zehn verschiedenen Personen ab dem 23. Dezember wieder okay und ab dem 01. Januar dann wieder nicht. Denn das Virus feiert auch Weihnachten und kann in diesem Zeitraum niemanden mehr infizieren. Natürlich nicht!

Die neuen Beschlüsse, die Bund und Länder Ende November getroffen haben, wirken fast wie ein Scherz. Der Teil-Lockdown geht noch bis zu dem 20. Dezember und dann? Ja dann dürfen wir für zwölf Tage einfach mal machen, was wir wollen. So tun, als gebe es keine weltweite Pandemie, weil es ist ja Weihnachten. Die Politiker nennen das ihre Strategie. Aber gibt es überhaupt eine Strategie hinter diesem Corona-Fahrplan? Es wirkt nicht so.

Experte versteht die Entscheidung der Lockerungen nicht

Natürlich wollen wir alle Weihnachten und auch Silvester so normal wie möglich feiern, aber seit Anfang dieses Jahres ist es auf der ganzen Welt nun mal nicht mehr normal. Ein normales Weihnachtsfest scheint mir dann doch ein bisschen zu viel verlangt. Das sieht der Chefarzt des Bethanien-Krankenhaus in Moers, Thomas Voshaar, ähnlich. Der Tagesschau verrät er, es gebe „keinerlei Spielraum für Lockerungen an Weihnachten".

Fakt ist nämlich: Die Infektionszahlen sinken seit über einem Monat nicht mehr und der Anteil der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, steigt. Aktuell ist die Lage noch zu stämmen, aber Thomas Voshaar ist der Meinung, dass nach Silvester ein Anstieg der Infektionszahlen unvermeidlich ist. Er gehört zu den Beratern von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Die Entscheidungen des Politikers verstehe er aber nicht.

Verwirrung der Bevölkerung

Nicht zu vergessen ist auch, dass es leider immer wieder Leute gibt, die sich nicht an die Regeln halten. In den Auflagen heißt es zehn Leute, da werden dann schnell mal 15 daraus. Eine Lockerung hat meiner Meinung nach immer mit einer gewissen Verharmlosung der Situation zu tun. Das könnte dann viel zu schnell von der Bevölkerung ausgenutzt werden.

Mit einem ständigen Hin-und-Her der Corona-Maßnahmen ist am Ende des Tages niemanden geholfen. Und ich kann verstehen, wenn sich mittlerweile der ein oder andere auf den Arm genommen fühlt. Das Vertrauen der Bevölkerung zu halten, sollte gerade jetzt das erste Ziel sein. Und vielleicht ist es an der Zeit, dass wir unsere eigenen Regeln aufstellen: Weihnachten und Silvester mit so wenig Leuten wie möglich verbringen. Nur so können wir gemeinsam das Virus eindämmen.  

Von Antonia Schütter
Veröffentlicht am 06.12.2020

Antonia Schütter

  • Über mich
  • Meine Artikel