Kommentar

Hauptsache WLAN. Hauptsache online.

Das Smartphone ständig vor der Nase zu haben, wirkt unhöflich und lässt einen sein Umfeld ausblenden. (Foto: Pexels)

Das Smartphone – unser Freund und Begleiter in allen Lebenslagen. Doch was macht es zu dem, was es für uns ist – das ultimative Kommunikations- und Beschäftigungsobjekt? Eine stabile, schnelle Internetverbindung und am besten noch: funktionierendes WLAN. Genau das scheint auf der Prioritätenliste der Millennials (Generation der heute 17 bis 37-Jährigen) ganz oben zu stehen. Dabei ist es manchmal besser, das Smartphone in der Tasche zu lassen.

Man sagt ja auch: „Das Leben ist das, was passiert, während man Pläne macht“, doch ist es nicht eigentlich so, dass das Leben passiert, während man auf sein Smartphone schaut?

Wir nutzen, laut einer Studie von Statista über Smartphonenutzung (2016), durchschnittlich vier Stunden am Tag das Smartphone. Das ist etwa ein Viertel der Zeit, die wir täglich wach sind.
Vier Stunden sind ein halber Arbeitstag, man könnte in vier Stunden einen Marathon laufen oder sich selber beibringen, einen Back Flip zu machen.

Das „Phänomen WLAN“ ist überall zu entdecken, wie bei Menschen, die sich in der Bahn darüber unterhalten, warum das WLAN im Zug nun doch nicht funktioniert. Die Freunde, die zu Besuch kommen und die erste Frage ist, wie das WLAN Passwort lautet. Oder auch, weswegen das Stadt WLAN in London die Verbindung immer wieder unterbricht, denn man möchte doch so gerne die tollen Bilder der Stadt auf Instagram teilen. Das sind nur einige der vielen Beispiele.

Über andere und ihren Smartphone- oder Internetkonsum zu urteilen ist leicht, sicherlich muss sich jeder auch an die eigene Nase fassen.
Häufig merken wir gar nicht, wie viel Zeit wir am Handy verbringen, denn wir sind ja beschäftigt, mit alledem, was das Internet so zu bieten hat.
Als Außenstehender kommen da schnell die Gedanken auf: „Wie kann man nur die ganze Zeit auf sein Handy starren? Das würde ich nie machen.“ Doch. Das machen die meisten von uns auch, jeden Tag.
Wir werden regelrecht in die Welt unseres Smartphones hineingesogen und blenden unser Umfeld vollkommen aus, deswegen merken wir auch manchmal nicht, dass wir gerade unhöflich sind, oder den schönen Sonnuntergang verpassen, der direkt vor unserer Nase passiert.

Wenn man sich jedoch an einige einfache Regeln hält, ist es leicht, der Versuchung zu wiederstehen, sein Smartphone zu benutzen. Wenn man beispielsweise bei einem Essen mit Freunden sitzt, kann der „Smartphone-Turm“, also das Stapeln der anwesenden Handys, das ununterbrochene Aufs-Smartphone-Schauen, gut vorbeugen. Außerdem ist das Suchen nach WLAN Verbindungen oft verschwendete Zeit und den Aufwand nicht wert, denn das, was um einen herum passiert, ist oft wichtiger als die neuesten Posts auf Instagram. 

Von Lara Grewe
Veröffentlicht am 08.12.2017