Lifestyle-Trend

„Ich werd’ schon ganz hygge“

Die Hochsaison von "hygge" ist Weihnachten, die Zeit von Glück und Festlichkeit. Foto: Pixabay

Zusammen mit der Familie am Esstisch sitzen, es gibt leckeres Essen und draußen ist es kalt. Es ist Anfang Dezember, die Weihnachtszeit beginnt und damit die festlichste Zeit des Jahres. Es gibt ein dänisches Wort, was oft im Zusammenhang mit dieser Jahreszeit genannt wird und regelrecht zum Trend geworden ist: „Hygge“. Dieser Begriff steht für Gemütlichkeit, Glück und Geborgenheit. Doch wo kommt er her? Und mit was verbinden die Menschen aus dem Märkischen Kreis dieses Gefühl von Glück und Harmonie?

„Hygge“ ist dänische Tradition. Es steht für gemütliche und herzliche Atmosphäre. Die Hochsaison von „hygge“ ist Weihnachten. Auch die Menschen aus dem Märkischen Kreis kennen dieses Gefühl, jedoch oft nicht unter dem dänischen Begriff. „Gemütlichkeit und Geborgenheit verbinde ich damit, dass ich Zeit mit meinen Freunden und der Familie verbringe. Man fühlt sich wohl und ist einfach geborgen“, so Pia Bellmann aus Letmathe.  

„Hygge“ macht glücklich

Und das ganz besonders die Dänen, denn dort kommt es her. Deswegen gilt die dänische Bevölkerung als die glücklichste der Welt. Da fragt man sich doch warum - der Winter ist lang, kalt und dunkel. Also eigentlich das Gegenteil von fröhlich und glücklich. Das könnte man zumindest denken. Doch die Realität sieht anders aus, denn wer zur Weihnachtszeit schon mal in Dänemark war, der weiß, dass es dort weihnachtliche Märkte gibt, auf denen es vor glücklichen Menschen, Lichtern und Harmonie nur so wimmelt. 

„Hygge“ ist also ein Glücksgefühl, nach dem viele Menschen suchen. Aus diesem Phänomen wurde ein ganzer Trend, zu dem es Bücher und Zeitschriften gibt, die sich nur damit beschäftigen, mehr „hygge“ in das Leben der Menschen zu bringen. 

„Hygge“ ist im Umkreis kein Fremdwort

„Weihnachten heißt für mich, Gemütlichkeit und Zeit mit der Familie zu verbringen“, sagt Jana Lanfermann aus Unna. Obwohl sie den dänischen Begriff zu diesem Gefühl nicht kennt, kann sie sich nach einer kurzen Erklärung sehr gut damit anfreunden. „Hygge ist also alles, was schön ist“, stellt sie fest. Marc Stein hingegen kennt „hygge“: „Ich glaube, dieses Gefühl hatte ich jetzt letztens bei dem Essen mit meiner Familie. Wir saßen in einem Restaurant zusammen und hatten einen netten Abend. So stell ich mir hygge vor.“

Nicht nur im Winter

Michael Bardach ist ein junger Vater und findet: „So ein gemütlicher Abend mit meinen Kindern ist super, wir spielen Brettspiele und haben Spaß. Aber wenn das die überhandnimmt und man jeden Tag so lebt, stelle ich mir das doch ziemlich langweilig vor.“

Dieses wohlige Gefühl von Harmonie und Zusammengehörigkeit ist aber natürlich nicht nur auf die Winterzeit begrenzt. Auch Michael Bardach assoziiert es mit einem netten Sommerabend mit Freunden: „Das ist für mich aber auch ein Grillabend. Ein Abend, den man gleich zu einem Gartenfest macht.“

Dieses schöne Gefühl von Glück, das wir also in besonderen Momenten und vor allem unter dem Weihnachtsbaum empfinden, hat demnach einen genauso schönen Namen: „hygge“.

Von Lara Grewe
Veröffentlicht am 03.12.2017