Jedes Jahr im Mai werden an einem Tag, Mütter gefeiert und in der Regel mit Blumen oder anderen Aufmerksamkeiten beschenkt. In Deutschland und auch in vielen anderen Ländern fällt der Muttertag auf den zweiten Sonntag im Mai – dieses Jahr feiern wir diesen am 10. Mai. Doch wer hat diesen Tag eigentlich geprägt, seit wann gibt es ihn und wie wird der Muttertag in verschiedenen Ländern gefeiert?
Der Muttertag ist ein Tag zu Ehren der Mütter. Und auch wenn es ein nichtgesetzlicher Feiertag ist, hat er in Deutschland einen hohen Stellenwert. Laut einer Studie des Handelsverbands Deutschland investieren die Deutschen rund 850 Millionen Euro für Geschenke zum Muttertag. Davon fließen alleine 234 Millionen Euro in die Kassen der Blumenverkäufer. Eine weitere Studie, die von dem Schnäppchen-Portal Mydealz durchgeführt wurde, zeigt, dass 75 Prozent der 16- bis 34-Jährigen ihren Müttern jährlich etwas zum Muttertag schenken. Zu den beliebtesten Geschenken gehören Blumen, Parfüm und Kosmetik.
Schon im antiken Griechenland wurde ein Fest zu Ehren der Mutter des Gottes Zeus veranstaltet. Diese Tradition ging jedoch mit dem Zerfall des alten Griechischen Reiches verloren. In England des 13. Jahrhunderts wurde unter Heinrich III. der "Mothering Day" eingeführt. An diesem Tag sollten die Christen mit ihrer gesamten Familie der "Mutter Kirche" gedenken. Und auch der französische Herrscher Napoleon Bonaparte wollte einen Tag zu Ehren der Mütter einführen. Dieses Vorhaben wurde jedoch nicht mehr umgesetzt, da sein Regime 1825 gestürzt wurde.
Der Muttertag, wie wir ihn heute kennen und feiern, nahm seinen Ursprung 1872 in Amerika. Ann Jarvis gilt als Begründerin des Muttertags und war eine US-amerikanische Frauenrechtlerin. Ann Jarvis wollte mit dem Feiertag zu Ehren der Mütter, die Leistungen ihrer eigenen Mutter unvergessen machen. Auf Grund dessen hatte sie als Datum für den Tag den Todestag ihrer Mutter gewählt – den 9. Mai 1905. Außerdem wollte sie mit dem Tag mehr Rechte für Frauen durchsetzen. Im Jahr 1914 wurde der Muttertag in den USA national anerkannt. Andere Länder, wie zum Beispiel England zogen nach und etablierten nach und nach ebenfalls den Muttertag. In Deutschland wurde der Muttertag vom Verband Deutscher Blumengeschäftsinhaber im Jahr 1922 ins Leben gerufen.
Einen Muttertag gibt es in über 100 Ländern auf der Welt, aber nicht immer wird er am selben Tag gefeiert. Deutschland hat das Datum der USA, also den zweiten Sonntag im Mai, übernommen. Auch viele andere Länder haben dies getan, unter anderem Belgien, Brasilien, China, Japan und Südafrika. In einigen arabischen Ländern, wie zum Beispiel in Saudi-Arabien, wird der Muttertag mit dem Frühlingsanfang am 21. März gefeiert. Norwegen feiert den Muttertag sogar schon im Februar, und zwar am zweiten Sonntag. Schweden, Frankreich und einige andere Länder feiern den Muttertag am letzten Sonntag im Mai.
„In Portugal feiern wir den Muttertag am ersten Sonntag im Mai. Ich lebe in Porto und bei uns ist es üblich, dass die Restaurants an diesem Tag ein spezielles Menü zu Ehren der Mütter, erstellen. Deswegen ist es bei uns so, dass wir so gut wie jeden Muttertag mit der Familie in ein Restaurant gehen. Die typischen Geschenke sind Blumen und Schmuck und der Muttertag hat für uns Portugiesen eine sehr hohe Bedeutung und ist bedeutender als der Vatertag “, sagt die 24-jährige Studentin Barbara aus Porto. Und auch für den 23-jährigen Deniz, der türkische Wurzeln hat, ist der Muttertag ein wichtiger Tag. „In der Türkei wird der Muttertag auch am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Genauso wie in Deutschland ist dort der Muttertag auch wichtig. Ich glaube aber, dass es Länder gibt, die diesen Tag mehr zelebrieren“, erzählt er. Während in Portugal und Spanien der Muttertag einen enorm hohen Stellenwert hat, gibt es auch Länder in denen es gar keinen Muttertag gibt. „In Bosnien feiern wir keinen Muttertag. Am 8. März feiern wir den Weltfrauentag, der ist wie eine Art Muttertag, weil an dem Tag besonders Mütter im Vordergrund stehen und mit Rosen beschenkt werden“, erzählt Studentin Edwina, die Wurzeln in Bosnien hat.
Der Muttertag bietet für viele Mütter eine willkommene Abwechslung: Morgens Frühstück ans Bett, Blumen oder etwas Gebasteltes geschenkt bekommen. Für viele Mütter ist es ein Tag, um den hektischen Alltag und das Mutter Dasein für einen Moment in den Hintergrund zu stellen. Es ist ein Tag, außerhalb des Alltags etwas Zeit mit der Familie zu verbringen und doch stellen sich jedes Jahr wieder viele Menschen aufs Neue die Frage: Brauchen wir einen speziellen Tag, um uns bei unseren Müttern zu bedanken? Diese Frage bleibt jedem selbst zu beantworten. Eine weitere Studie von Mydealz zeigt, dass nur jede siebte Mutter, also 13,9 Prozent ein Geschenk zum Muttertag erwartet. Ganze 65,9 Prozent der Mütter freuen sich jedoch über eine Aufmerksamkeit an dem Tag.
Und egal, ob Geschenk oder nicht – der Muttertag bietet eine Möglichkeit, sich bei der eigenen Mutter zu bedanken. Dabei geht es primär nicht um ein Dankeschön in materieller Form, sondern um die Anerkennung dafür, was Mütter alles für einen getan haben und auch noch tun.
Ich heiße Anastasia und bin 22 Jahre alt. Ich komme aus Hamburg, lebe aber schon seit längerer Zeit in Dortmund. Ich studiere im fünften Semester „Journalismus und Unternehmenskommunikation” an der University of Applied Sciences in Iserlohn. Seit meiner Schulzeit schreibe ich sehr gerne und konnte meinen Schreibstil im Laufe des Studiums um einiges verbessern. Mein Auslandssemester habe ich in San Diego, Kalifornien verbracht und es war eine tolle Erfahrung für mich. Ich reise generell sehr gerne und hoffe, dass dies nach den Corona Zeiten schnell wieder möglich sein wird.