Neues Gewand für Querformat

ISERLOHN. Einen neuen visuellen Umriss eines Formats zu erstellen, kurz „CI Creation“, erfordert die genaue Betrachtung des jeweiligen Inhaltes. Die zu erstellenden Farbkonstellation und Animationen passend auszuwählen, bedeutet hinsichtlich des Endproduktes eine Menge Gehirnschmalz. Querformat will ein neues CI, eine neue „Verpackung“, ein neues aussehen. Dann mal los!

Ein neues CI zu entwickeln, gibt in jeglicher Hinsicht die Möglichkeit ein komplett neues Gefühl zu vermitteln. Die Reaktion welche auf den ersten Blick hervorgerufen wird, stellt ein großes Fragezeichen in den Raum. Bei einer Betrachtung ordnet jeder Mensch in Bruchteilen einer Sekunde, den visuellen Eindruck in seinem Gehirn. Dieser Prozess ist enorm subjektiv, dennoch kann man mit gewissen ästhetischen Regeln eine große Zielgruppe versuchen einheitlich anzusprechen.

Bei der Erstellung einer Farbkonstellation muss zwingend ein Rahmen definiert werden, wo wir versuchen den Kern der Intention zu gestalten. Ok, genug philosophiert - man muss einfach anfangen.

Inspirationen Sammeln

Der erste Schritt ist schlicht und ergreifend in das Internet einzutauchen. „Design reference 2018“, „cool CI projects“ oder sonstige Google Begriffe, werden in das Suchfeld eingehämmert und man beginnt sich einen ersten Eindruck zu verschaffen was momentan genau gefragt ist. Dabei darf man nicht aus den Augen verlieren für was Querformat eigentlich steht, was es versucht zu sein oder werden möchte. Diese Aspekte werden selbstverständlich versucht zu berücksichtigen, damit man innerhalb der ersten Schritte so langsam auf den richtigen Weg kommt. Es sammelt sich somit ein Haufen Eindrücke, die im nächsten Schritt gefiltert werden. Der Rahmen wird hierbei immer feiner um das Format gespannt.

Wenn es soweit ist, wird endlich Photoshop geöffnet und man beginnt, wie auf einem weißen Blatt Papier, erstmal ein paar Ideen zu sammeln. Bevor ich mit Formen und Layout beginne, erstelle ich am liebsten eine Farbpallete am oberen Rand meines weißen Blatt Papiers. Damit verliert man sich nicht, wenn es um die ersten Entwürfe geht. Vier bis fünf Bunte Kästchen, die harmonieren werden also erstellt.

Was brauchen wir eigentlich alles?

Kreativ zu arbeiten ist oft losgelöst von Strukturen, aber Struktur definiert den Aufwand, Aufwand ist Zeit und Zeit ist Geld. Intro, Bauchbinden, Transitions (Übergänge) und ein Outro soll es sein. Fangen wir also erstmal mit was Einfachen an. Bauchbinden, die sind klein und einfach zu erstellen. Erste Entwürfe entstehen, Formen gestalten sich und Farben füllen die Formen. Diese klitzekleine Bauchbinde gibt schon sehr viel für den restlichen Aufwand vor, da die wichtigsten Elemente, hauptsächlich aber die Proportionen entworfen wurden. Es wird einfach in einem größeren Kontext gebracht und so arbeitet man sich durch seine vorher gelegte Struktur.

 Geschwindigkeit und Komposition

Jetzt haben wir statisch visuell gearbeitet. Animationen zu erstellen und somit den definierten Formen eine Bewegung zu verleihen, stellt hingegen eine größere Herausforderung dar. Es gibt Unterschiedliche Arten von Bewegungen: dynamische, statische, lustige, hektische, solide, „smoothe“ was auch immer. Klar ergibt sich aus der Farbpalette (hier übrigens kühle Pastelltöne) und den Formen, eine gewisse Richtung wie Dinge sich bewegen. Formen Leben einzuhauchen und im Zusammenspiel eine Komposition zu erstellen, stellt wieder mehr Fragen auf den Tisch als Antworten. Es bringt alles nichts -  einfach machen.

Erste „Samples“ aus dem Intro werden erstellt und damit der Schuss nicht nach hinten losgeht, muss man unbedingt sofort ein Feedback einfangen. „Gut so?“ … „Ja?“ … Ok weiter geht’s. Ansonsten ist es nur verlorene Zeit. So arbeitet man sich durch seine vorher definierte Struktur und irgendwann ist man dann fertig. Ein wichtiger Punkt ist immer die Absprache, das Feedback. Es gibt nichts Schlimmeres als einen halben Tag zu verlieren, weil man in die falsche Richtung arbeitet.

 Das erste Feedback von Querformat

Das ist immer ein heikler Punkt. Wie schon oben beschrieben, analysiert jeder Betrachter ziemlich schnell und die Reaktion kann schnell nach hinten losgehen. Aber so ist das nun einmal - da muss man selbstverständlich auch überzeugt von seinem eigenen Entwurf sein, ansonsten wird man in der Luft zerfetzt. War aber alles nicht so schlimm.

Am schönsten ist dann der Moment wo alle zufrieden sind. Es gibt aber bei kreativen Arbeitsaufträgen nie ein Ende, zumindest geht es mir so. Ein vollkommendes Produkt abzuliefern, welches die Masse in so harmonisch und positiven Dingen anspricht scheint schier unmöglich zu sein. Verschafft euch selber einen Eindruck bei den nächsten „Querformat“ Sendungen im neuen Gewandt. Bis zum 03.06.2018 findet ihr die Sendung auf nrwision.

Von Lino-Alexander Fingerhut
Veröffentlicht am 28.05.2018