Die Wahl zum Jugendwort des Jahres

Nicenstein, Noicemail, napflixen

Welches Wort es dieses Jahr zum "Jugendwort des Jahres" schafft, wird derzeit anhand einer Abstimmung ermittelt. Foto: pixabay

ISERLOHN. Das Jahr 2017 neigt sich allmählich dem Ende zu und auch dieses Jahr hat die Generation der zukünftigen Steuerzahler ihrem Alltagsrepertoire allerlei Worte hinzugefügt, deren Gebrauch dem einen oder anderen Deutschlehrer den Angstschweiß auf die Stirn treibt.

Ob durch Hypes in sozialen Medien ausgelöste Trends, wie die sogenannte „Vong-Sprache“ („vong“, „I bims“, „Was ist das für 1 life“), welcher ganze Facebook-Seiten gewidmet wurden, oder dem „Dab“ als neue Form der Selbstexpression, bis hin zu politisch motivierten Ausdrücken wie „Merkules“ (Merkel+Herkules) und der einfacheren Beschreibung des Alltags zuträglichen Neologismen wie „tacken“ (der Vorgang des Textens während man auf der Toilette sitzt), auch dieses Jahr sind wieder kreative Ergüsse jeder Art dabei.

Wie wird ein Wort „Jugendwort des Jahres“?

Alles beginnt damit, dass eine Institution (in diesem Falle der Langenscheid Verlag) dazu aufruft, Wörter einzusenden, die es dem Absender nach verdient hätten als „Jugendwort des Jahres“ ausgezeichnet zu werden. Aus diesen Einsendungen sucht sich eine Jury, nach den Parametern sprachliche Kreativität, Originalität und Verbreitung, die 30 passendsten Kandidaten, über welche nun offen Abgestimmt wird.

An diesem Verfahren gibt es immer wieder Kritik, da die Langenscheidt-Jury die Einsendungen nach eigenem Gutdünken aussortieren kann. So wurde zum Beispiel 2015 das sehr beliebte und weit verbreitete Wort „Alpha-Kevin“ aus der Verlosung genommen, da es zu diskriminierend/beleidigend sei, während der spätere Gewinner „Smombi“ vor der Abstimmung im Internet niemals gefunden wurde. 

Jugendworte der letzten Jahre, Zwischenstand

Während im Jahre 2014 mit „Gönn Dir!“ (2. Platz) und „Läuft bei dir“ (1. Platz), zwei Ausrufe gewannen, haben 2015, mit eben angesprochenem „Smombi” (1. Platz) und „merkeln“ (2. Platz), ebenso wie 2016, mit „fly sein” (1. Platz) und „bae” (2. Platz) Neologismen die Nase vorn gehabt.

Auf der offiziellen Facebook Vertretung, „Jugendwort des Jahres”, wurde am 17.10.2017 der aktuelle Zwischenstand unter den besten 10 Kandidaten bekannt gegeben. Laut diesem führt aktuell „nicenstein” auf Rang Eins, gefolgt von „I bims” und „vong“ auf den Plätzen Zwei und Drei. Hierbei ist anzumerken, dass der Rangliste weder aktuelle Prozentzahlen, noch absolute Stimmwerte beigelegt wurden, sodass nicht zu sehen ist, wie groß die Unterschiede zwischen den Kandidaten wirklich sind.

Zur Wahl 2017

Eine nicht repräsentative, stichprobenartige Befragung von Angehörigen der Zielgruppe (14-21 Jahre alt, Wohnort NRW) ergab, dass die Worte der „Vong“-Sprache, allen voran „I bims“, das Rennen machen. Diese haben sich über den Hype, der sie in den sozialen Medien hat viral werden lassen, als digitaler Trend des Jahres 2017 gemausert und längst ihren Weg in den alltäglichen Sprachgebrauch vieler Jugendlicher gefunden.

Von Lukas Porzberg
Veröffentlicht am 25.10.2017