Am Samstagabend war es wieder soweit ─ eine neue Folge der neunten Staffel von „Schlag den Star“ bei ProSieben. Diesmal wieder eine Ladies Night mit Lena Meyer-Landrut gegen Lena Gercke. Gleichzeitig stellten beide Frauen einen neuen Weltrekord auf: die längste Ausgabe von Schlag den Star. Ein Kommentar.
Das Lady Special mit zwei der zurzeit angesagtesten Frauen Deutschlands lässt auf viel Girlpower und gute Unterhaltung hoffen – denn sportlich sind beide allemal. Beide müssen sich durch 15 Spiele kämpfen und pro Spiel wertvolle Punkte sammeln. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt 100.000 Euro. Los geht es mit dem ersten Spiel „Lianen“, bei denen die beiden Frauen sich wie Affen an Seilen entlanghangeln müssen und das ganze drei Mal. „Oh Gott, ich kann jetzt schon nicht mehr“, schnaubt Gercke. Sie hat extreme Höhenangst: „Ich springe noch nicht mal vom Block ins Wasser, wenn ich im Schwimmbad bin.“ Die eher quirlige Lena Meyer-Landrut beschwert sich zwar am Anfang über das Spiel: „Was?! Ihr könnt doch nicht mit einer so schweren Challenge anfangen“, jedoch gewinnt sie das Spiel souverän und lässt Gercke alt aussehen, die sich in den Seilen verfängt. Auch bei der zweiten Runde „Serien“ gönnt Meyer-Landrut Gercke nichts. Sie ist einfach mutiger und offener als ihre Konkurrentin Gercke. Selbst bei einfachen Serien, wie zum Beispiel How I Met Your Mother, hält Gercke sich eher zurück, während Meyer-Landrut munter mit Elton quatscht und auf den Buzzer drückt. Somit gewinnt Lena Meyer-Landrut am Ende auch dieses Spiel. Spannender wird es zum Glück beim dritten Spiel „Shuffleboard“. Beide Frauen kämpfen Kopf an Kopf um den Punkt, doch auch hier setzt sich Lena Meyer-Landrut vor Lena Gercke durch.
Obwohl beide Frauen sehr taff sind und auch ziemlich fit rüberkommen, kann man davon in der Sendung nicht sprechen. Auch wenn Gerecke bei sportlichen Aktivitäten die deutlich bessere Figur durch ihre langen Beine abgibt, setzt sich Konkurrentin Meyer-Landrut immer wieder durch. Da helfen auch die zahlreichen Werbepausen nicht, damit sich die Teilnehmerinnen erholen können und mit frischem Wind in die nächste Runde starten. Stattdessen immer mehr Gemeckere seitens Meyer-Landrut und ein optimistisches „halb so schlimm, das ist schon machbar“ von Gercke. Auch die Liveacts mit Amy MacDonald und Mando Diao können die Stimmung im Studio nicht erheitern. So bleibt dem Zuschauer im Studio also nichts anderes übrig, als über sechs Stunden schlechte Performance über sich ergehen zu lassen. Auch die Stimmung des Moderators Elton scheint von Spiel zu Spiel schlechter zu werden. Am Anfang versucht er den beiden Damen noch zu helfen, doch es scheint als hätte er kapituliert, nach dem Motto: Die können nur gut aussehen. Dabei ist der Schwierigkeitsgrad der Spiele nicht besonders hoch. Jedoch tun sich die beiden Damen schwer: „Oh Gott, das geht nicht. Das schaffe ich definitiv nicht“, so Meyer-Landrut. Gercke pflichtet ihrer Konkurrentin bei: „Wer denkt sich denn bitte so einen Scheiß aus? Ich flipp aus!“ Eins steht jedoch fest, so cool beide auch vor den Kameras und auf diversen Kanälen wirken, so sind sie es beide nicht. Bei jeder neuen Runde haben die beiden immer was zu meckern, so dass beim Zuschauer die Frage aufkommt: Wieso machen die dann bei so einer Sendung mit und sind die überhaupt lebensfähig? Bereits nach der kleinsten Planänderung oder einem Missgeschick, sind beide total aus der Bahn und stark am Fluchen. „So ein Mist“, „Was für ein Scheiß“, „Nicht dein Ernst.“ Die Disziplin „Schätz Sägen“ macht zum Glück den Zuschauern im Studio Hoffnung auf etwas Action und Spannung. Während Moderator Elton noch über den Begriff Schnittschutzhosen stolpert, hört man im Studio Jubelrufe und Pfeifen. Bei dieser Disziplin müssen die Kandidatinnen geschätzte Gewichte von einem Baumstamm absägen. Eigentlich klingt es sehr plausibel. Elton sagt, „sägt 5 Kilogramm ab“ und die beiden müssen ungefähr 5 Kilogramm mit einer Motorsäge abschneiden, aber auch hier ratlose Gesichter und endloses Nachfragen. Von Unterhaltung und Spannung keine Spur.
Zuschauer, die auf Lena Gercke als Favoritin setzten, können wohl nur noch die Köpfe schütteln. Ihre zurückhaltende Art macht sich auch bei den Disziplinen bemerkbar. Egal, wie viel Mühe sie sich gibt, Lena Meyer-Landrut ist ihr immer eine Spur voraus. Besonders peinlich wird es für Sie beim vierten Spiel, als die Frauen verschiedene Getränke mit verbundenen Augen erraten müssen. Da wird der Waldmeister bei Gercke zur Mandelmilch oder der Fencheltee als Kamille abgestempelt – immerhin erkennt sie fünf von zehn Getränken. Einen Lichtblick in den aussichtslosen Spielen, ist für Gercke zum Glück das fünfte Spiel, wo man mit einem elektrischen Roller eine130 Meter lange Runde fahren muss. Hier schafft es Gercke zum Glück die ersten Punkte des Abends zu holen. Danach geht sie erstmal wieder leer aus, so dass man nicht mehr gerechnet hätte, dass Sie es sogar schafft, ganze vier Spiele hintereinander für sich zu gewinnen Es sind ja auch erst schon vier Stunden vergangen. So richtig spannend wird es erst beim letzten Spiel, denn hier entscheidet genau dieser eine Sieg, wer von den beiden Lenas die Show gewinnt. Doch obwohl Gerke nun in der Show angekommen scheint, schafft sie es nicht. Am Ende setzt sich Konkurrentin Lena Meyer-Landrut mit 68 zu 52 Punkten durch und gewinnt die 100.000 Euro. Obwohl „ML“, wie sie so schön während der Sendung genannt wird, wieder heftig für ihr „Plappermaul“ und ihre quirlige, aufmerksamkeitssuchende Art kritisiert wird, macht sie im Vergleich zu „G“ eine bessere Figur bei den Spielen. Fest steht jedenfalls, dass beide sich an diesem langen Abend in Köln nicht gerade durch ihre Leistungen mit Ruhm bekleckert haben, aber wie sagte ein Zuschauer so schön: „Solange die ihre Follower haben und genügend Geld, um sich Ihren Lifestyle finanzieren zu können, wird sich da so schnell nichts ändern. Sie sind einfach nur schön.“