Madame Tussauds in Berlin

Stars zum Anfassen

Reporterin Svea Rüter mit One Direction bei Madame Tussaud. Foto: Svea Rüter
Manuel Neuer als Wachsfigur bei Madame Tussauds. Foto: Svea Rüter
Lionel Messi darf als herausragender Fußballer beim FC Barcelona nicht fehlen. Foto: Svea Rüter
Ein Foto mit Elyas M'Barek auf der Couch lässt schon so manches Frauenherz höher schlagen. Foto: Sabine Gross
Ein Selfie mit Brad Pitt ist bei Madame Tussauds möglich. Foto: Svea Rüter
Bei der Wachsfigur von Justin Bieber wird die Warteschlange für ein Foto wohl länger sein. Foto: Svea Rüter
Madame Tussaud als Wachsfigur. Foto: Svea Rüter
Ein Foto mit Barack Obama ist hier möglich. Foto: Svea Rüter
Die Figuren von Johnny Depp und Julia Roberts sind ebenfalls vetreten und laden zum Fotografieren ein. Foto: Svea Rüter
Wer denkt, dass er Albert Einstein nicht mehr treffen kann, der irrt sich. Foto: Svea Rüter
Ein Foto mit dem Rapper Cro, einem der bekanntesten deutschen Musiker, lässt sich die Reporterin nicht entgehen. Foto: Sabine Gross

BERLIN. Wer wollte nicht schon mal ein Selfie mit seinem Lieblingsstar machen oder das ganz persönliche Erinnerungsfoto haben? Seit 2008 ist dies im Wachsfigurenkabinett „Madame Tussauds“ in Berlin möglich.

Normalerweise ist die Schlange auf dem Bürgersteig brechend voll, wenn um 10 Uhr morgens das Wachsfigurenkabinett „Madame Tussauds“ öffnet. Für 23,50 Euro und 60 Minuten Wartezeit später können die Besucher seit dem 5. Juli 2008 vor dem Brandenburger Tor internationale Stars, Sportlegenden, politische Größen bewundern oder mit historischen Persönlichkeiten auf Tuchfühlung gehen. Das ist aber noch nicht alles, die Besucher können sich selbst in die gestaltete Requisite um die Figur herum einbringen. So können die Besucher zum Beispiel bei Marilyn Monroe sich selbst ein weißes Kleid umhängen und dann mit ihr gemeinsam vor dem Lüfter posieren.

Eine Museumsidee mit Erfolg

Haben die Wachsfiguren-Fans erstmal die lange Zeit des Wartens überstanden, geht es auch direkt los: Zuerst wird erstmal ein professionelles Erinnerungsfoto gemacht. Hierzu sollen die Besucher sich mit einem Trabi positionieren. Fotograf Mike gibt ein paar Anweisungen: „Am besten hängt ihr euch in die geöffneten Türen des Trabis so richtig rein und dann bitte lächeln.“ Und zack – da ist das Foto auch schon im Kasten. Sind die Besucher um die Ecke gebogen, erkennen sie auch schon die ersten deutschen politischen Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Helmut Kohl, oder Erich Honecker. Bedeutende ausländische Politiker wie Winston Churchill, Barack Obama oder John F. Kennedy fehlen natürlich auch nicht.

Die Figuren stehen frei im Raum, und es ist erlaubt, sie zu fotografieren oder auch mit ihnen zu posen. Ausnahme gibt es nur bei einem: Adolf Hitler. Nachdem dieser nach einer Besucherattacke der Kopf abgerissen wurde und aufwendig restauriert werden musste, sitzt er nun verschlossen hinter Glas an seinem Schreibtisch. Große, rote Schilder zieren das Glas mit dem Symbol „Bitte nicht fotografieren“ in verschiedenen europäischen Sprachen. Wer glaubt, ein Foto mit Albert Einstein, Bach und Shakespeare wäre nicht möglich, der irrt sich. Nach den Politikern findet der Besucher ein Stockwerk höher die historischen Persönlichkeiten. In aufwendig dekorierten kleinen Nischen kommen die Besucher hier auf ihre Kosten. Es wird geknipst, bis die Kamera glüht. Das Highlight der Ausstellung sind die Wachsfiguren der internationalen Stars wie Rihanna, Johnny Depp oder Justin Bieber. Aber auch die deutsche Schauspielerelite wie Romy Schneider und Elyas M´Barek oder Matthias Schweighöfer kommen nicht zu kurz.

Die Mischung macht’s

Das Besondere an Madame Tussauds in Berlin ist, dass der Besucher nicht nur die Möglichkeit hat, Fotos mit seinen Stars, Idolen oder wichtigen Persönlichkeiten zu machen, sondern die Mischung aus Interaktivität, der Bezug zur Region und die Geschichte zum Anfassen. So bekommt der Besucher neben dem Spaßfaktor auch einen besseren geschichtlichen Einblick, wie die politische Lage damals in Berlin und Deutschland war. Besonders faszinierend ist der „Hinter den Kulissen“-Bereich, hier bekommen die Interessenten Schritt für Schritt gezeigt, wie eine Wachsfigur entsteht. Vom privaten Treffen mit den Prominenten bis hin zur genauen Körperabmessung, dem aufwendigen Formen der Wachsfigur und dem abschließendem finalen Garderoben-Check, wird den Fans alles genau im Detail erklärt. Wem das noch nicht reicht, der hat die Möglichkeit, für einen kleinen Aufpreis zum Beispiel seine eigene Hand als Wachsfigur zu formen.

Die Geschichte von Madame Tussaud

Marie Tussaud wurde im Dezember 1761 in Straßburg geboren. In Paris lernte sie bei ihrem Onkel und Mentor Dr. Philippe Curtius, Wachsbildnisse zu erstellen. Mit 17 Jahren wurde sie Privatlehrerin am französischen Palast und unterrichtete die Schwester von König Ludwig XVI. Während der Französischen Revolution wurde sie vom König gezwungen, Totenmasken prominenter Guillotine-Opfer zu erstellen. Als ihr Onkel starb, erbte Marie Tussaud seine Wachsfigurensammlung, womit sie 1802 nach London zog. In England und Irland hatte sie verschiedene Ausstellungen mit den Wachsfiguren, bevor ihre Ausstellung 1835 in London gefestigt wurde.

Von Svea Rüter
Veröffentlicht am 25.06.2017