Information und Prävention

Tag gegen den Schlaganfall

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Der 10. Mai 2017 ist in Deutschland der Tag gegen den Schlaganfall. Zu diesem Anlass gibt es an diesem Tag diverse Aktionen und Informationsveranstaltungen rund um das Thema.

Der Aktionstag wurde 1999 von der Stiftung „Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ ins Leben gerufen und dient dazu zu informieren und auf die Gefahren aufmerksam zu machen. Schlaganfall ist keine altersbedingte Erkrankung, das zeigen die Zahlen. Jedes Jahr sind 300 Kinder und bis zu 14.000 Erwachsene unter 50 Jahren betroffen. „Ein Schlaganfall kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Beruf“, so der Orthopäde und Allgemeinmediziner Hans Zimmer. Aufgrund der demographischen Entwicklung, die besagt, dass es in Zukunft viele ältere Menschen geben wird, kann sich die Situation in den kommenden Jahren verschlimmern, da über 60-Jährige ungefähr 80 Prozent aller Schlaganfälle erleiden. Über 60 Prozent der Betroffenen tragen bei einem Schlaganfall schwere Schäden davon, sodass sie auf fremde Hilfe angewiesen sind.

Was tun bei einem Schlaganfall?

Bei einem Schlaganfall verstopft oder platzt ein Blutgefäß im Gehirn oder ein Gefäß im Halsbereich, das für die Hirnversorgung zuständig ist. Dadurch werden die Gehirnzellen nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt und können absterben. Sollten Symptome wie Seh- und Sprachstörungen, Lähmungen, Taubheitsgefühle, Schwindel und starke Kopfschmerzen auftreten, ist ein schnelles Handeln wichtig, denn dadurch können die Folgen erheblich begrenzt werden. In diesem Fall sollte sofort der Notruf gewählt werden, um sich in die Obhut von Experten zu begeben.

Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um einen Schlaganfall handelt, kann man sich mit dem sogenannten „Fast-Test“ behilflich sein: Die betroffene Person soll versuchen zu lächeln. Ist das Gesicht dabei halbseitig verzogen, kann man von einer Lähmung ausgehen. Im Anschluss sollen die Arme nach vorne ausgestreckt und die Handflächen nach oben gedreht werden. Liegt eine Lähmung vor, dann ist diese Bewegung nicht möglich. Zuletzt soll die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Falls das nicht klappt, liegt höchst wahrscheinlich eine Sprachstörung vor. Sind diese Anzeichen gegeben, zählt jede Sekunde.

Präventivmaßnahme: Gesundes Leben

Um einem möglichen Schlaganfall entgegenzuwirken, ist es besonders wichtig, auf seine Gesundheit zu achten. „Eine ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung sind dabei die wichtigsten Faktoren“, so Zimmer. Zudem sollten die Menschen auf das Rauchen verzichten. Dauerhafter Stress sollte ebenfalls vermieden werden, da auch dieser ein Auslöser für Schlaganfälle sein kann.

Der wichtigste und behandelbare Risikofaktor für das Erleiden eines Schlaganfalls ist der Bluthochdruck. „Leidet ein Patient an Bluthochdruck, sollte er seinen Blutdruck regelmäßig kontrollieren und möglicherweise auf Medikamente zurückgreifen“, so der Mediziner. Weitere Risikofaktoren sind die Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfette. Auch ein starkes Übergewicht und übermäßiger Alkoholkonsum wirken sich negativ aus und erhöhen das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden.

Das Leben nach einem Schlaganfall

Sollte man selbst oder ein Angehöriger von einem Schlaganfall betroffen sein, darf man auf keinen Fall aufgeben. Auch wenn es schwer fällt sollte man versuchen, alles dafür zu tun, um wieder ein glückliches Leben führen zu können. „Man darf nicht davor zurückschrecken, auch therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen“, so Zimmer, denn das würde in vielen Fällen vernachlässigt werden. Um seine verloren geglaubten Fähigkeiten zurückzuerlangen, bedarf es viel Geduld sowie ausreichend Unterstützung. Aber auch nicht zu viel, denn Aufgaben wieder selber zu meistern, ist dabei ein wichtiger Faktor. Auch wenn alles anders scheint und eine Person von einem Tag auf den anderen Tag plötzlich hilflos, verwirrt und charakterlich verändert ist, gibt es eine realistische Hoffnung auf Rehabilitation.

Von Fabian Zimmer
Veröffentlicht am 10.05.2017