Taxi fahren leichtgemacht

In Hamburg haben die Fahrgäste nun die Chance, ihre Taxikosten zu minimieren, indem sie sich ein Taxi teilen.

Man ist abends auf einer Feier gewesen, hat ein paar Bier getrunken und darf nicht mehr fahren. Falls kein Bus oder Zug mehr kommt, bleibt meist nur noch eine Möglichkeit: Ein Taxi muss her. Anstatt aufwendig die Nummer eines Taxiunternehmens herauszusuchen, kann man auch die MyTaxi App auf dem Smartphone nutzen.

Über die App kann ein Taxi ohne Probleme bestellt werden.  Zuvor ist es natürlich notwendig, sich die App im Play Store/App Store herunter zu laden. Wer ein Taxi benötigt, öffnet die App auf dem Handy und wählt die Option „Taxi bestellen“. Da die Smartphones alle über ein GPS System verfügen, weiß der Taxifahrer auch direkt, wo er seinen Fahrgast abholen muss. Der Kunde soll dann „live" sehen können, wie das Taxi auf der Karte vorfährt. Per Push-Mitteilung besteht auch die Möglichkeit, informiert zu werden, wenn das Taxi vorfährt. Das findet Katharina Göttle sehr vorteilhaft. Sie meint: „Ich finde es sehr praktisch, dass man auf der Map sehen kann, wann das Taxi vorfährt, dann kann ich gut abschätzen, wann ich rauskommen muss."

Taxi bestellen und einfach bargeldlos zahlen

Viele Taxinutzer sind abends auf einer Party, da kann es schnell passieren, dass der Bargeldvorrat ausgeschöpft ist. Anstatt dann verzweifelt nach einem Geldautomaten zu suchen, weil der Fahrer nicht bezahlt werden kann, ist das Bezahlen über die App zahlen möglich. Dafür reicht es aus, einfach in seinem Account, ein Zahlungsmittel hinzuzufügen. Auf dem Display ist der Fahrpreis zu sehen und der Fahrgast kann auswählen, wie viel Trinkgeld er den Fahrer zahlen möchte. Wenn die Fahrt und der Service dem App Nutzer gefallen hat, kann er den Taxifahrer als Stammfahrer speichern. „Ich finde die Idee von der App gut, dass einzige Problem ist nur, dass man an manchen Orten kein gutes GPS Signal ausstrahlen kann. Dann würde man vergebens auf sein Taxi warten", kommentiert die 23- jährige Anna Ridders. Sie meint, dass die bargeldlose Bezahloption von Vorteil ist, da man oft an Locations ist, wo kein Geldautomat in der Nähe ist.

Ein neues Geschäftsmodell wird zurzeit in Hamburg getestet 

In den Großstädten profitieren schon einige Taxifahrer von dem Service. Die Kunden können per App die Fahrt direkt bei den Taxifahrern bestellen, dieser kann dann entscheiden, ob er die Fahrt annimmt, oder nicht. Die Variante, über das Smartphone die Fahrten anzunehmen, soll günstiger sein, als das für Taxis optimierte Funkgerät. In Hamburg haben die Fahrgäste nun die Chance, ihre Taxikosten zu minimieren, indem sie sich ein Taxi teilen. Diese Innovation nennt sich „Mytaximatch". Bei der Bestellung eines Taxis gibt der Fahrgast nicht nur sein Ziel ein, sondern auch den Wunsch nach einem Mitfahrer. Wenn sich jemand in circa einer Minute finden lässt, der eine ähnliche Strecke hat, werden die beiden Fahrgäste gemeinsam gefahren. Im Gegenzug müssen die Passagiere dann den ein oder anderen Umweg in Kauf nehmen, zahlen aber dafür nur ihren Anteil an der Gesamtstrecke. Bei diesem Geschäftsmodell versprechen die Anbieter Einsparungen von bis zu 50 Prozent. Die neue Funktion wurde bereits in Hamburg getestet, und wird jetzt in Hamburg fortgeführt. Bei einem Erfolg sollen weitere Städte folgen. Die Studentin Rebecca Schlummer findet das Geschäftsmodell in der Regel nicht schlecht, sieht der Innovation aufgrund ihrer seltenen Taxinutzung eher negativ entgegen: „Wenn ich schon mal Taxi fahre, nach einer Party, habe ich keine Lust, mir ein Taxi zu teilen und dann noch auf jemand anderes zu warten."

Bei uns im Märkischen Kreis müssen wir noch auf die regionalen Taxizentralen zurückgreifen, da das Konzept bei uns noch nicht so gut verbreitet ist.

Von Viola Schütz
Veröffentlicht am 11.12.2017