Ursula Schulte – eine Bundestagsabgeordnete, die beim Bürger bleibt

Ursula Schulte ist nicht nur Bundestagsabgeordnete, sondern für viele in ihrer Region auch Ansprechpartnerin. Foto: Benno Kraehahn

Ursula Schulte ist Bundestagsabgeordnete. Seit kurzem steht die SPD-Ernährungspolitikerin, welche für den gesundheitlichen Verbraucherschutz zuständig ist, wegen ihrer Forderung eine Altersbeschränkung für Energy-Drinks einzuführen, in den Medien. MAERKZETTEL sprach mit ihr über ihren Werdegang, ihre politische Überzeugung und was sie zukünftig so geplant hat.

Ursula Schulte oder auch Ulla, wie sie von Kollegen und Bekannten genannt wird, ist vieles. Sie ist Ehefrau, Mutter, Kollegin, Ansprechpartnerin und Bundestagsabgeordnete. In ihrem Kreis ist Ulla dafür bekannt, dass sie bodenständig geblieben und engagiert ist. Dies zeigte sich unter anderem in den zahlreichen Hausbesuchen, Veranstaltungen mit Jungsozialistinnen und Jungsozialisten in der SPD (JUSO), besuchen verschiedener Pflegeheime, offenen Gesprächen und den Treffen mit SPD-Mitgliedern in ihrem gesamten Wahlkreis. 

Ursula Schulte vor der Abgeordneten 

Geboren wurde Ursula Schulte am 9. August 1952. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Wohnhaft ist sie in dem kleinen Ort Vreden. Neben ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, arbeitete sie jahrelang als Verkäuferin und pflegte, sowie versorgte ihre Großeltern und Eltern. Als junge Mutter sah sie in ihrem Umfeld unter anderem auch die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit oder pflegebedürftigen Eltern, anders gesagt ihr fiel die soziale Ungerechtigkeit auf. 

Ursula Schulte war schon immer sehr politisch interessiert, aber anfangs nicht aktiv in einer Partei tätig. Im Jahre 1980 ist sie dann der SPD beigetreten. Der spezielle Grund dafür war, eine Wahlkampfveranstaltung der CDU. In dieser Veranstaltung wurde besonders stark über die JUSOS hergezogen, woraufhin sie für sich entschied, dass sie der SPD beitreten will, denn sie wünscht sich soziale Gerechtigkeit. 

Ihr politischer Werdegang 

Auf ihrem Weg zur Bundestagsabgeordneten durchlief sie einige Positionen. Von 1984 bis 2004 war Ulla, Mitglied des Rates der Stadt Vreden, von 1989 bis 2014 Kreistagsabgeordnete im Kreistag Borken, von 2004 bis 2013 Fraktionsvorsitzende der SPD Fraktion im Kreistag Borken und seit 2013 ist sie nun Bundestagsabgeordnete. 

Ursula Schulte weiß nur zu gut, wie zeitaufwendig der Beruf der Bundestagsabgeordneten ist. Sie hat Glück das ihre Familie sie so unterstützt und ihre Kinder bereits erwachsen sind. Für sie ist es gut, dass sie vorher andere Dinge machen und Lebenserfahrung sammeln konnte. „Ich empfinde meine lange Arbeit in der Kommunalpolitik ebenfalls als sehr hilfreich, diese verschafft mir manchmal eine etwas andere Sichtweise auf die Dinge", erzählt Ursula Schulte. Sie verbringt rund 22 Wochen im Jahr in Berlin, den Rest der Zeit ist Ulla in ihrem Wahlkreis unterwegs. Zurzeit ist sie ebenfalls wieder in Berlin. 

Trotz des vielen Aufwands und den doch manchmal sehr stressigen Tagen, mag Ursula Schulte ihre Arbeit. Immerhin ermöglicht ihr diese viele neue Dinge kennenzulernen, nach vorne zu bringen, einen engen Kontakt mit den Bürgern und die Möglichkeit gute Gesetze für die Menschen hervorzubringen. Da sie eigentlich ein recht ungeduldiger Mensch ist, gefällt es ihr weniger gut, dass die Prozesse in der Politik doch echt sehr lange dauern.   

Die Herzensangelegenheiten der Abgeordneten 

Ihre Aufmerksamkeit als Bundestagsabgeordnete gelten vor allem den Bereichen Pflege, sowie Ernährung und Landwirtschaft. Auch bei Kitas sieht sie verbesserungsbedarf, hinsichtlich der Einrichtung und den Personalbedingungen. Ebenso ist ihr aufgefallen das ältere Männer anders betrachtet werden, als ältere Frauen, ganz nach dem Motto: „Frauen werden alt und Männer werden weise." Warum dies so ist, ist ihr jedoch noch ein Rätsel. 

Ihr Anliegen, „sorgende Berufe sollten genauso gut bezahlt werden, wie technische." Die Wertschätzung dieser Berufe ist ihr eine Herzensangelegenheit geworden. Neben der Pflege, beschäftigt sich Ursula Schulte auch mit Ernährung und Landwirtschaft. Sie will das Lebensmittel weniger Zucker, Salz und Fette haben sollen, um die Gesunde Ernährung zu fordern. Daher kam auch der Vorschlag mit der Altersbeschränkung für Energy Drinks. Im Vergleich wurde dabei auf Großbritannien geschaut, dort kann man Energy Drinks erst ab 16 kaufen. Einige deutsche Supermärkte wie REWE und Edeka verkaufen diese schon freiwillig erst ab 16 Jahren.  

Ursula Schulte will jedoch nichts verbieten was, nicht wirklich schädlich ist, weshalb erst eine Studie angefertigt werden soll, die sich damit befasst ob Energy Drinks wirklich schädlich sind oder nicht. Dazu sagt Ulla Schulte, „Wenn ich weiß, dass etwas schädlich ist, kann ich dies Kinder nicht guten Gewissens kaufen lassen." Ein weiteres Ziel Ullas für gesunde Ernährung ist die Lebensmittelampel. Im Herbst hat sie außerdem noch eine Veranstaltung zum Thema, gesunde Ernährung und Armut.   
 
Schulte wird als eine authentische Person beschrieben, die sich wirklich für ihre Bürger interessiert und sich für ihre Themen und Region einsetzt. „Ich weiß nicht wie es bei anderen Angeordneten ist, aber Ulla ist sehr interessiert an den AGs, wie den JUSUS, der Arbeitergemeinschaft für Arbeitnehmer (AfA) , der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) und der AG 60 Plus. Sie macht Veranstaltungen mit und ist jederzeit für die Bürger und Parteikollegen ansprechbar. Selbst wenn diese aus einem kleine Dorf stammen." Sagt Rita Penno, Fraktionsvorsitzende der Gemeinde Südlohn/Oeding und ASF Vorsitzende des Unterbezirks Borken. „Sie hat die Mitbürger und Kollegen nicht aus dem Blick verloren." 

Von Jasemin Rafati Sajedi
Veröffentlicht am 11.06.2018