Vorweihnachtszeit

Weihnachtsbäume: Irgendwie nicht so meins

Tradition Weihnachtsbaum

Er ist allseits bekannt, hat viel Tradition und sieht dazu auch noch gut aus. So ist zumindest die gängige Meinung zum Weihnachtsbaum. An Heiligabend mit der Familie zusammensitzen und Weihnachten feiern, ist ohne ihn, in den meisten Haushalten wohl undenkbar. Mein Nachbar hat sich tatsächlich schon vor dem zweiten Adventwochenende einen Baum geholt, natürlich zur Freude seiner Kinder. Doch übertreibt die Gesellschaft nicht schon langsam mit ihrem Weihnachtsbaumrausch? Ein Kommentar.

Ich, meines Zeichens Student, zum ersten Mal alleine wohnend, bin schon ganz froh, dass ich dem üblichen Weihnachtstrubel entkomme und erst am Heiligen Abend den diesjährig gewählten Baum sehe. Noch in Kindertagen war der jährliche Weihnachtsbaumkauf eines der Highlights des Jahres. Doch habe ich das Gefühl, als hätte der Baum mittlerweile seine Wirkung auf mich verloren. Woran mag das liegen? Nachdem ich mir lange Gedanken gemacht habe, habe ich mehrere Antworten.

Schalke und Weihnachten

Der Weihnachtsbaum hat durchaus an Tradition verloren. Hingen in meinem zehnten Lebensjahr noch in fast jeder Familie Engel und Schneeflocken am Baum, sind es jetzt das Logo des FC Schalke oder der Iserlohn Roosters. Jedem das seine, doch verfehlt dies nicht die Intention eines solchen Brauches?

Von Tradition zu Umweltschutz

Natürlich hat der Baum auch für mich noch positive Seiten, sei es das Zusammenbringen der Familie oder die lange Tradition. Schließlich stellen Familien über die Weihnachtszeit schon über 500 Jahre eine Tanne ins Wohnzimmer. Doch zeigt das, was an Heiligabend noch schön aussieht, nur wenige Tage später ein anderes Gesicht. Nadeln werden braun und fallen schlussendlich aus. Aufräumen ist da vorprogrammiert. Meist tragen sich Nadeln durch die ganze Wohnung. Wer dann noch einen Hund oder gar eine Katze hat, hat sowieso schon verloren. Wer kennt es nicht, auf einmal liegt der Baum auf dem Boden, alles ist voller Scherben vom Weihnachtsschmuck, und auch die eben angesprochenen Nadeln sind überall verteilt. Wer jetzt sagt: Man muss ja keinen Echten kaufen, es gibt ja auch Künstliche, da fallen alle genannten Probleme weg, mag durchaus Recht haben, doch bitte ich zu bedenken: Der Kauf eines solchen Baumes ist sehr schädlich für die Umwelt.

Der Baum bleibt stehen

Abschließend kann ich trotz der niedergeschriebenen Kritik wohl nicht abstreiten, dass auch in meiner Wohnung und auch in meinem Elternhaus jedes Jahr aufs Neue ein Baum stehen wird. Wenn man ehrlich ist, gehört der Weihnachtsbaum einfach dazu. Ohne ihn wäre Weihnachten wohl nicht ganz Weihnachten.

Von Tim Janssen
Veröffentlicht am 06.12.2016