Weltklimagipfel und jetzt?

Prognose: Unsere Welt wird durch die Klimaerwärmung überschwemmt. Doch was tun unsere Politiker dagegen? Quelle: pixabay.de

BONN. Nach zwölf Tagen findet der Weltklimagipfel sein Ende. In den vergangenen zwei Wochen wurde über verschiedene Probleme und mögliche Lösungen bezüglich der Klimaerwärmung gesprochen. Als Promigäste waren zum einen der Filmproduzent Al Gore zum anderen aber auch Filmstars wie Leonardo DiCaprio und Arnold Schwarzenegger vor Ort.

Doch was hat das Ganze überhaupt gebracht? Das ganze Spektakel erinnert ziemlich an Weihnachten. Einmal im Jahr werden die Menschen auf die Probleme in der Welt aufmerksam gemacht. Daraufhin fangen viele Interessierte an, wie wild zu diskutieren und Lösungen zu finden. Sie wollen versuchen, etwas zu verändern. Aber wenn das ganze Theater um dieses Gipfeltreffen dann vorbei ist, geraten alle Vorsätze ziemlich schnell in Vergessenheit, bis es nach einigen Monaten dann doch nicht mehr so wichtig ist. Ein bisschen mehr Regen ist ja auch nicht so schlimm, oder?

Deutschland dieses Mal KEIN Vorzeigeland

Die Deutschen sind dafür bekannt, sich selbst in einem guten Licht darzustellen und mit dem Finger auf andere zu zeigen. Wenn es um die Klimaerwärmung geht und schließlich um die Reduktion von CO2-Emissionen, steht Deutschland jedoch ziemlich schlecht dar. Denn genau wie die USA unternimmt Deutschland gegen die Klimaerwärmung nur wenig. Damit jedoch niemand merkt, dass sich kaum Länder an das Pariser Abkommen halten, werden erst einmal umfassend die Probleme thematisiert. Dieses Jahr stehen die Fiji-Inseln im Fokus, da die Klimaerwärmung dort ihre größten Auswirkungen zeigt. Doch was interessieren uns schon die Fiji-Inseln, oder? Viel wichtiger ist doch, was in Deutschland passiert. So wird zum Beispiel von den schlechten Bedingungen in Nordrhein-Westfalen berichtet. Doch gerade für die Landwirtschaft ist der Klimawandel doch wieder positiv, also warum etwas ändern? Liegt ja daran, für wen sich was ändern soll. Denn Hunger haben wir schließlich so gut wie immer, Getreide wird also gebraucht und machen wir Deutschen nicht gern Urlaub in tropischen Ländern? Warum regen sich denn alle so auf? Urlaub zu Hause ist doch am schönsten!

Erfüllt das Konzept überhaupt seinen Zweck?

„Bei der COP23 steht die Dringlichkeit von Klimaschutz im Mittelpunkt“, so berichtet die Weltklimakonferenz, oder kurz COP23, selbst über die Verhandlungen. Auf der Website finden sich Artikel über die Auswirkungen des Klimawandels, über Deutschland und die Kohle sowie über verschiedene Staatspräsidenten und Promis oder auch den Karneval. Ja, sogar der Karneval hat es auf die Klimakonferenz geschafft. Aber war nicht das Hauptziel, unsere Erde zu retten? Wie soll Karneval dabei helfen? Verkleiden wir das Klima einfach? Anscheinend steht nicht immer die Arbeit vor dem Vergnügen.

Doch natürlich erzielt die Weltklimakonferenz auch Erfolge. Zum Beispiel, dass es künftig genauso viele weibliche wie männliche Delegierte geben wird. Zwar wissen wir immer noch nicht, wie man das Klima rettet, aber immerhin ist Gleichberechtigung geschaffen.

Auch neu eingeführt wurde dieses Jahr eine Jugenddelegation. In der Geschichte der COP ist es Jugendlichen nun also auch erlaubt, bei den Verhandlungen rund um das Klima dabei zu sein. Jedoch wird von den kleinen Rabauken nicht erwartet, dass sie reden. Nein. Sie sollen die Verhandlungen beobachten. Strikte Anweisung also: Klappe halten und Lauscher aufmachen. Da fühlt man sich doch direkt ernst genommen.

Es ist nicht ersichtlich, wieso dieses ganze Theater überhaupt notwendig ist. Alle Menschen haben eingesehen, dass es so nicht weitergeht. Dass es Menschen geben muss, die eine Veränderung antreiben, leuchtet auch noch ein. Doch wozu eine 12-tägige Veranstaltung, auf der wir Dinge erfahren sollen, die wir sowieso schon wissen und Versprechen gemacht werden, die im Endeffekt sowieso nicht gehalten werden? Damit Promis wie Arnold Schwarzenegger oder Leonardo DiCaprio mal wieder zu uns kommen und Deutschland zum Hype wird? Gebracht hat es ja auf jeden Fall nicht viel. Denn die breite Masse interessiert sich nach wie vor nicht für die Veränderungen. Das ändert sich auch nicht, weil Arnie das Problem anspricht. Ein Vorschlag also wäre für nächstes Jahr, einfach mal etwas zu machen, anstatt zu reden. Denn die Klimaveränderung lässt sich schließlich nicht von leeren Worten aufhalten. Im Gegenteil. So wie ich verstanden habe, sollten wir unnötigen CO2-Ausstoß in Zukunft besser vermeiden.

Von Anna Musch
Veröffentlicht am 16.11.2017