Die Schule der kreativen Künste

Die Mappenschülerinnen Kim Papaioannou und Janine Gossmann bei der Arbeit v.l.n.r. Foto: Linda Nitsch

Iserlohn. Die Jugendkunstschule Iserlohn bietet Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an, in denen man sich auf verschiedene Arten künstlerisch entfalten kann. Das aktuelle Programm umfasst 14 Kurse mit den Schwerpunkten kreative Fantasie, Bildhauerei, Töpfern, Theater, Trickfilm, Druckgrafik, Zeichnen und Malen.

Mit einer farbverschmierten Schürze und bunt besprenkelten Händen sitzt Johannes Büschleb, Dozent an der Kunstschule, in seinem Büro und präsentiert einige Arbeiten seiner Schüler.  „Ich bin stolz darauf, was hier schon alles entstanden ist. Unsere Schüler investieren viel Zeit und Aufwand in ihre Werke“, erzählt er. „Die bildende Kunst stellt in unserer Schule den Schwerpunkt dar, es gibt aber auch die Möglichkeit, Trickfilme zu drehen oder Theater zu spielen“.

Eine von 60 Jugendkunstschulen in NRW

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 60 Jugendkunstschulen und kulturpädagogische Einrichtungen, die von 50.000 jungen Menschen jährlich genutzt werden. Unterstützt werden die Schulen dabei durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, das die kulturelle Jugendarbeit aus Mitteln des Kinder- und Jugendförderplans fördert.

Erfahrene Lehrkräfte

 „An unserer Kunstschule gibt es ungefähr zehn Dozenten“, so Johannes Büschleb, „viele von ihnen arbeiten sogar hauptberuflich hier, was die Vielzahl der angebotenen Kurse ermöglicht“. Einer dieser Dozenten ist Kurt Ebbinghaus. Der Grafikdesigner ist seit 18 Jahren an der Jugendkunstschule tätig und ist zum einen für das Naturstudium zuständig. In diesem Kurs geht es darum, Proportionen und Perspektiven sowie Volumen, Struktur und Stofflichkeit der Naturerscheinungen wahrzunehmen und mit Bleistift, Tusche, Feder, Pinsel oder Buntstiften auf Papier zu bringen.

Mappenvorbereitung für die Bewerbung an Hochschulen

Außerdem erteilt Kurt Ebbinghaus sogenannte „Mappenkurse“. Diese Kurse helfen jungen Erwachsenen, die Kunst an einer Fach- oder Hochschule studieren wollen, eine qualitativ hochwertige Mappe für ihre Bewerbung zu erstellen. „So eine Mappe muss außergewöhnlich sein. Daher versuche ich,  aus jedem seine individuelle Kreativität rauszuholen“, sagt Ebbinghaus. „Heutzutage sind die Anforderungen der Universitäten extrem hoch“, so der Dozent, „und in den Schulen bekommen die Jugendlichen kaum Hilfe für ihre Bewerbung. Daher holen wir in diesem Kurs alles nach, was für die Bewerbung notwendig ist“.

Die Kreativität unter Beweis stellen

Kim Papaioannou besucht den Mappenkurs, da sie gerne in Münster Design studieren möchte. „Ich habe mich im letzten Jahr schon einmal mit einer Mappe dort beworben, wurde aber leider abgelehnt“, so die 20-Jährige. „Grund dafür war, dass die Dozenten meine Mappe zu künstlerisch fanden und Skizzen fehlten. Außerdem kritisierten sie, dass meine Zeichnungen zu perfektionistisch wirkten. Es sei wichtiger, auch mal etwas zu wagen und kreativ zu sein“, erzählt Kim Papaioannou. Sie ist sich aber sicher, ihre Mappe durch den Kurs an der Jugendkunstschule verbessert zu haben und blickt ihrem nächsten Aufnahmetest im Mai optimistisch entgegen.

 

Von Linda Nitsch
Veröffentlicht am 25.04.2012