Ein weihnachtliches Ballett

ISERLOHN. Wenn sich im Iserlohner Parktheater ein Prinz und ein Mäusekönig, zu Tschaikovskys klassischer Musik, bekämpfen, dann könnte es sein, dass grade „der Nussknacker“ aufgeführt wird. Die zahlreichen Besucher durften sich am vergangenen Dienstag das Märchen „Der Nussknacker“, inszeniert als Ballettstück, ansehen. Tschaikovskys allseits bekanntes Stück, wurde zum ersten Mal 1832 vorgetragen und ist seit jeher Groß und Klein ein Begriff. Egal ob als Ballettklassiker oder in jeglichen Verfilmungen, die Geschichte des Mädchens und ihrem hölzernen Nussknacker, hat die Jahrhunderte überdauert.

Es ist Heiligabend, Bescherung. Die Kinder sind um den Weihnachtsbaum versammelt und erwarten voller Vorfreude ihre Geschenke. Ein buntes Treiben herrscht im Haus und die Geschenke des Weihnachtsmannes werden beäugt. Die Mädchen kleiden ihre neuen Puppen ein, die ihnen das Christkind gebracht hat. Nur Clara nicht, sie bekommt einen hölzernen Nussknacker, in den sie sich sofort verliebt.

Der Traum vom Nussknacker

Das bunte Bühnenbild sorgt schon zu Beginn der Vorstellung für leuchtende Augen beim Publikum. Im ersten Akt sieht man den Tannenbaum in der Mitte der Bühne und darum herum die Tänzer, in bunten und skurrilen Kostümen. Das Stück wird von Tanzeinlagen der Darsteller eröffnet. Die Szene zeigt den heiligen Abend, an dem sich alle versammeln um Weihnachten zu feiern. Als der Trubel sich legt, beschaut Clara sich ihren Nussknacker nochmals genauer und schläft letztlich, in einem roten Ohrensessel, mit ihrem neuen Lieblingsspielzeug ein. Sie beginnt zu träumen. In ihrem Traum sind alle Spielsachen lebendig. Der Mäusekönig trifft mit seiner Armee ein um den Weihnachtsbaum zu erobern. Die Mäusearmee tänzelt über die Bühne, in ihrer Mitte ihr König. Die Kostümierung faszinierend, kämpfen die Mäuse gegen den zum Leben erwachten Nussknacker und seine Zinnsoldaten. Der Tanz und die Kostüme der Mäusearmee scheinen Eindruck zu hinterlassen. Auch zwischen den einzelnen Tanzeinlagen applaudiert das Publikum immer wieder.

Nach dem unerbittlichen Kampf um den Weihnachtsbaum verwandelt sich der hölzerne Nussknacker in einen Prinzen. Clara und ihr Prinzen tanzen gemeinsam durch ihre weihnachtliche Traumwelt. Als es auf der Bühne plötzlich tatsächlich anfängt zu schneien, zeigt sich das Publikum sichtlich begeistert und begegnet dieser Szene wieder mit einem herzlichen Applaus.

Ballett der Vielseitigkeit

Clara und ihr Prinz gelangen schließlich an ein Schloss, indem ein großer Ball stattfindet. Dort versammelt: Tänzer aus allen Winkeln der Erde, die wieder durch aufwendige Kostüme beeindrucken. Zu Tschaikovskys bekannten Werken tanzen nicht nur die gewöhnlichen Ballerinas in ihren Tülltutus, sondern auch eine Prinzessin aus dem Orient. Diese wird von ihren Begleiterinnen hinter einem Schleier hervorgezaubert und vollführt einen Performance der Extraklasse: Eine Mischung aus orientalischem Bauchtanz und Ballett. Im schwarz, roten Dress schwebt ein anderes Paar über die Bühne und hinterlässt mit einer Kombination aus Ballett und Flamenco, bleibenden Eindruck bei den Zuschauern.

Ein Knicks für das Publikum

Alle Tänzer versammeln sich zum Schluss auf der Bühne, um sich zu verabschieden und um sich ein letztes Mal vom Publikum feiern zu lassen. Das Publikum dankt mit schallend lautem Applaus, Pfiffen und Standing Ovations. Sichtlich erschöpft verlassen die Tänzer nach dem lang andauernden Applaus die Bühne. Beim Verlassen des Parktheaters resümiert eine Zuschauerin den Abend: „Wow, diese Körperbeherrschung. Ballett ist doch was Schönes.“

Von Isabel Scheele
Veröffentlicht am 30.11.2018

Isabel Scheele

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