Konfrontation mit dem Übersinnlichen

Psychocoach Andreas Winter referierte über den wissenschaftlichen Hintergrund von Geistererscheinungen Foto : Christian Fernandes Ferreira

Iserlohn. Zwischen Himmel und Erde gibt es viele Dinge, die der Mensch sich nicht erklären kann. Psychocoach Andreas Winter versucht es trotzdem. BiTSnews war dabei, als er Geistern eine wissenschaftliche Grundlage verschaffen wollte.

Geisterglaube, das Okkulte, Übersinnliches. Wer solche Themen in Gesprächsrunden anstößt, läuft schnell Gefahr als Spinner tituliert zu werden. Dem entgegenzuwirken, war nur ein Grund, warum Andreas Winter sich am Mittwochabend in den Räumlichkeiten des Deutschen Roten Kreuzes die Zeit nahm, seine Ansichten zum Thema Geister zu erläutern. Der Wahliserlohner und Diplompädagoge bemühte sich in seinem Vortrag „Geist – Physik oder Psychologie“ eine Brücke zwischen diesen beiden Disziplinen zu schlagen.

Bereits als Kind Kontakt mit dem Übersinnlichen

Winter bezeichnet sich dabei im physikalischen Feld als Laie, aber sein pädagogischer Hintergrund erlaube es ihm zwischen den beiden Feldern hin und her zu wechseln. Sein Interesse stammt vor allem aus persönlichen Erfahrungen: So verfüge seine Mutter über hellseherische Fähigkeiten, während sein Vater eine Nahtoderfahrung erlebt haben soll. Infolge dessen beschäftigte sich dieser mit dem Paranormalen. Jene Wissbegierde übertrug sich auch auf den Sohn. Aber nicht nur durch seine Eltern kam er in ersten Kontakt zum Übersinnlichen: „Als Kind habe ich in meinem Elternhaus öfter einen alten Mann in Soldatenuniform gesehen“, erzählte er. Das Gesicht dieser Erscheinung verglich er mit der Gestalt aus Edvard Munchs „Der Schrei“.

„Es ist vermessen, Geistererscheinungen als Humbug zu bezeichnen“

Winters lockere Herangehensweise war vor allem im wissenschaftlichen Teil der Veranstaltung äußerst publikumsfreundlich. Da er versuchte, übersinnliche Phänomene mit physikalischen Theorien erklärbar zu machen, lief er hier Gefahr sich in Fachwörtern zu verstricken. Aber dank einiger sehr bildhaften Beispiele, gelang es ihm, diese Theorien auch Laien zu erläutern. So zog er den Vergleich zwischen dem Verhältnis der Größe des Empire State Buildings und eines Staubkorns, um zu verdeutlichen wie wenig Farben und Wellen das menschliche Auge bildlich wahrnehmen kann. „Davon ausgehend ist es doch vermessen Geistererscheinungen und ähnliches als Humbug zu bezeichnen, wenn dem Menschen so viel verborgen bleibt“, teilte Winter seine Ansichten mit.

Physikalisch gesehen gibt es kein Leben oder Tod

Den psychologischen Aspekt seines Vortrags unterstützte Winter vor allem mit seinen eigenen praktischen Erfahrungen. Zwar gab er zu, dass er bisher ein Anfänger in Dingen wie das sogenannte „channeling“ sei, also sich als Kontaktmöglichkeit für Geister anzubieten. Aber die Ergebnisse, die er mit den unorthodoxen Methoden erziele, seien nicht abzustreiten. So berichtete er von diversen Fällen, bei denen er Erfolge erzielte, in dem er  Patienten empfahl die Geister Verstorbener „ins Licht“ zu schicken. Diese Geister sollen die von verstorbenen Bekannten und Verwandten gewesen sein, deren negativer Einfluss noch immer auf ihnen lastete.

Am Ende seines Vortrags wollte Winter dann sein Publikum einbinden und bat sie, ihre eigenen Erfahrungen zu teilen. Dies taten die Zuhörer auch in großer Zahl. Der Pädagoge ermutigte sie dabei, ihre Beobachtungen nicht als Spinnerei abzutun: „Je mehr Menschen von ihren übersinnlichen Erfahrungen berichten, desto mehr Akzeptanz in der Gesellschaft und in der Wissenschaft werden sie erhalten“.

 

Christian Fernandes Ferreira

 

Veröffentlicht am 03.12.2010