WDR Sinfonieorchester Köln zu Gast im Parktheater

Das WDR Sinfonieorchester Köln unter der Leitung von Constantinos Carydis. Foto: Nicholas Ramme

ISERLOHN. Zwei Sinfonien von Mozart und ein Stück von Strauss standen auf dem Spielplan des WDR Sinfonieorchesters Köln, das am Samstagabend im Parktheater Iserlohn zu Besuch war. Unter Leitung des griechischen Dirigenten Constantinos Carydis entstand ein Abend voll musikalischem Genuss. Doch wusste das zwei-stündige Konzert alle Anwesenden zu unterhalten?

Oft sind Standing Ovations ein Zeichen für ein erfolgreiches Konzert. Zwar gab es nach dem Auftritt des WDR Sinfonieorchesters Köln im Parktheater keine, jedoch zeigte ein einzelner älterer Herr, der sich ohne Stock nur schwer auf den Beinen halten konnte, mehr Anerkennung für die Kunst als so manche Standing Ovation, als er sich wackelnd nach den letzten Tönen aufrichtete und applaudierte. Auch wenn er der einzige war, der zum Klatschen aufstand, wusste der Auftritt des Orchesters an diesem schwülen Samstagabend zu begeistern. Selbst die bis in den Saal dringende Hitze dieses Tages konnte keinem der Besucher den Gesamteindruck des stimmungsvollen Konzertes nehmen.

Im Rahmen der „Schwerelos“ Reihe war dies das vorerst letzte, große Konzert dieser Spielzeit. Unter der Leitung des griechischen Dirigenten Constantinos Carydis standen Sinfonie Nr. 25 und Sinfonie Nr. 41 von Wolfgang Amadeus Mozart, sowie ein Konzert für Oboe und kleines Orchester von Richard Strauss.

Energisch dirigiert

Auch wenn man mit klassischer Musik nichts am Hut hat, wusste der Abend doch zu unterhalten. Die Sinfonie Nr. 25 von Mozart in g-Moll erfüllte das Parktheater mit sehr ernsten und dramatischen Klängen, die durch viele Tempowechsel innerhalb der einzelnen Sätze durch Mark und Bein drangen. Carydis dirigierte das Sinfonieorchester mit harten, aber auch gleichzeitig kontrollierten Bewegungen. Mozart hat diese Sinfonie zu einer Zeit geschrieben, als er noch minderjährig war und durch das Aufkommen der Sturm und Drang Periode zu neuen, musikalischen Experimenten getrieben wurde. Zwischen den lauten, dramaturgischen Klänge gab es die ein oder andere Verschnaufspause, die von sanften Klängen untermalt wurde.

Beim darauffolgenden Stück Konzert für Oboe und kleines Orchester von Richard Strauss, wurden die bereits vorhanden Musiker durch den Solo-Oboisten Manuel Bilz ergänzt. Wie der Name des Stücks schon vermuten lässt, lassen sich die Klänge der Oboe sehr präsent in diesem Stück heraushören. Bilz spielte die Oboe, neben einem deutlich ruhigeren Constantinos Carydis mit beherrschter Präzision. Im Vergleich zum lauten und gehetzten vorhergegangenen Stück erlaubten die ruhigeren Töne dem Publikum sich etwas zu entspannen.

Vor der Pause richtete sich Bilz im Namen des Orchesters an den Vorsitzenden des Förderkreiseses des Parktheaters und gratulierte ihm mit einem kleinen Solo-Oboen-Stück nachträglich zum Geburtstag.

Zum Abschied ein Meisterwerk

Als letztes Stück des Abends wurde Mozarts Sinfonie Nr. 41 in C-Dur präsentiert. Es ist Mozarts letzte Sinfonie, die vor allem durch ihr berühmte Ende als Meisterwerk bekannt ist. Es ist ein schönes Stück, das viele Elemente aus einigen von Mozarts Werken vereint. Jedoch war der fulminante Abschluss nicht ganz so pompös, wie vielleicht erwartet. Trotz guter Akustik im Parktheater erreichte der gewaltige Höhepunkt nicht sein volles Potenzial. Trotzdem wurde das WDR Sinfonieorchester zu einer tollen Aufführung beglückwünscht. Der abschließende Applaus zeugte von einem sehr überzeugten Publikum, in dem ein älterer Herr besonders unterhalten wurde.

Von Nicholas Ramme
Veröffentlicht am 11.06.2018