World Wide Risk - viele Webbrowser sind unsicher

Webbrowser sind einer amerikanischen Studie zufolge überwiegend unsicher. Grafik: Adriano Augello

Iserlohn. Wird das Surfen im World Wide Web immer riskanter? Die amerikanische Electronic Frontier Foundation (EFF) hat am Montag die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlicht. Die meisten der bekannten Webbrowser weisen demnach massive Sicherheitslücken auf.

BiTS-Student Adriano ist viel unterwegs. Und das nicht zu Fuß, sondern im Internet. Er ist Blogger und Mitglied in mehreren Foren und sozialen Netzwerken. „Ein Browser muss sich in erster Linie meinen Bedürfnissen optimal anpassen, aber er muss auch sicher sein“, sagt er. Bisher nutzte Adriano zum Googeln, Taggen und Bloggen Mozilla Firefox. Seit neuestem nutzt er Googles Internetbrowser Chrome. Doch laut der Studie bergen beide Browser Sicherheitslücken.

BiTS-Studenten vertrauen mehrheitlich Firefox

Laut „Statista“ nutzten im Jahr 2008 weltweit 80 Prozent der Befragten den Internet Explorer. Ein Bruchteil davon surften mit Mozilla Firefox und eine verschwindend geringe Anzahl nutzten Opera oder Apples Safari. BiTSnews ist bei einer Umfrage auf andere Werte gestoßen. Die Mehrzahl der befragten BiTS-Studenten nutzen demnach Firefox. Studentin Anne Welkeners Begründung ist repräsentativ für viele Befragte: „Der Internet Explorer hängt sich oft auf und ist langsam. Dann erfuhr ich aus den Medien, dass der Explorer Sicherheitsmängel hat. Da bin ich lieber zu Firefox gewechselt.“   

Ergebnisse der Studie sind alarmierend

Seit Februar 2010 hat die amerikanische Electronic Frontier Foundation (EFF) ein Dutzend Webbrowser getestet. Freiwillige Testpersonen sollten dabei bestimmte Seiten möglichst häufig aufrufen, wobei überprüft wurde, welche Spuren der User hinterlässt. Das Ergebnis ist erschreckend: Bei acht von zehn Browsern hinterlässt der Internetnutzer „eindeutige und identifizierbare Fingerabdrücke“, so die EFF. Von Browsern, die Flash- oder Java- Unterstützung nutzen, ist dies sogar bei 94 Prozent der Fall. Die EFF forderte die Entwickler der Webbrowser auf, dafür zu sorgen, das Risiko der Datenübertragung zu verringern. Wer seine Daten selbst schützen will, sollte sich sicherheitshalber selbst darum kümmern.

Möglichkeiten zum besseren Datenschutz

Die Sicherheitslücken beziehen sich auf Webbrowser in ihrer „Standardversion“. Für die meisten Webbrowser gibt es erweiterte Funktionen („Plug-Ins“), die man installieren kann, um seine Daten besser zu schützen. Diese verhindern beispielsweise, dass Dateien automatisch ausgeführt werden. Eine weitere Sicherungsmöglichkeit ist die Firewall. Sie ist zwar browserunabhängig, steuert jedoch den Datenfluss nach außen und regelt, welchen Programmen und Anbietern Zugriff auf den Computer erlaubt wird.

Adriano hat sich jetzt Plug-Ins installiert, die ihn beim Surfen mit Google Chrome absichern sollen. „Diese Erweiterungen lassen mich bestimmen, welche Skripte, Seiten und Werbung beim Browsen zugelassen werden sollen“, sagt er. Nun ist er wieder sicherer unterwegs.

von Julian Borchert und Nadine Klingen

 

Veröffentlicht am 01.06.2010