Jeder kennt sie, viele benutzen sie, die Herzen von Instagram. Sie agieren als Like Button, werten die geposteten Fotos auf oder ab. Der Druck um das perfekte Bild steigt, genau deshalb stehen sie immer häufiger in der Kritik. Doch wo genau liegt das Problem und sollten die Herzen wirklich abgeschafft werden? Oder haben die Herzen doch mehr positive Seiten und sollten weiter bestehen bleiben? Dieses Thema wird auch bei MAERKZETTEL schwer diskutiert. Ein Kommentar.
Jeden Tag benutzen etwa 15 Millionen der Deutschen Instagram, so eine Studie von Futurebiz. Man schaut Fotos, Videos, guckt Stories und klickt auf die Like-Taste. Aber was wird passieren, wenn man nicht mehr die Zahl der Likes sieht? Ist es eine gute Entscheidung oder macht es keinen Sinn?
Was ist los?
Seit 17. Juli testet Instagram eine neue Funktion: Benutzer können nicht mehr sehen, wie viele Likes, Fotos und Videos erhalten haben. Diese Statistiken stehen nur den Autoren des Posts zur Verfügung. Andere Nutzer - und Werbetreibende - können den Bekanntheitsgrad von Posts nur vermuten. Seit Mai wurde es in Kanada eingeführt und vor kurzem auch in Italien, Brasilien, Irland, Japan, Australien und Neuseeland beschlossen.
Likes weg? Gerne!
Die roten Herzen sind schon in sieben Ländern weg und das ist eine gute Nachricht für alle aktiven Instagram-Nutzer.
Seit Anfang des Instagramslebens waren Likes nur als Billigung gemeint, aber heute spielen Likes eine große Rolle nicht nur für Blogger, sondern auch für normale Benutzer. Aber rote Herzen bringen nicht nur Freude, dass jemandem das Foto gefällt. Der Wettlauf um Popularität kommt nicht zum Guten. Man kauft Likes, um eine höhere Zahl zu haben, so wie die ganzen Blogger. Kann man über Likes- oder Instagram-Sucht sprechen? Laut der DAK-Studie,sind etwa drei Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Deutschland abhängig von Instagram.
Instagram wurde als das schädlichste soziale Netzwerk für psychische Gesundheit bezeichnet, die bei jungen Menschen Depressionen, Angstzustände und Komplexe verursacht. Und der ständige Wunsch, das Erscheinungsbild in einem Foto oder Video zu verbessern, ist leicht zu erklären! Da rohe Fotos, selbst von Prominenten, viel weniger Likes sammeln, was ein Indikator für die Beliebtheit ist, so Royal Society for Public Health von 2019. Sogar Kim Kardashian, die mehr als 150 Millionen Follower hat, verändert ihre eigenen Fotos mit Photoshop! Und wie kann man jetzt 100 Prozent sicher sein, dass der Likes-Wettbewerb nicht gefährlich für die Jugendlichen ist?
Mit versteckten Likes kann man die Angst davor loswerden, öffentlich ignoriert zu werden. Dies erhöht die Menge an Posts, die Benutzer des sozialen Netzwerks zuvor aufgrund Unsicherheit nicht teilen wollten. Dies wiederum kann zur Schaffung interessanter authentischer Projekte führen. Es besteht die Möglichkeit, dass wir weniger „Plastik“ -Fotos und mehr Live-Fotos sehen. Das Instagram-Management ist auch überzeugt, dass diese Funktion so gemacht wurde, dass sich die Nutzer wohl fühlten, wenn man die Gedanken äußerte. Außerdem muss man sich nicht auf die Meinungen und Vorlieben anderer Menschen konzentrierten, was zu einem falschen Gefühl der Beteiligung führte.
Was ist wichtiger: Vorlieben, Ansichten oder das wirkliche Leben? Dies ist natürlich jedermanns Wahl. Während sie auf der ganzen Welt Vorhersagen darüber machen, wie das Leben ohne Likes ist, versprechen die Stifter von Instagram, dass man dies sehr bald spüren wird.
Sie sind einer der wichtigsten Funktionen auf Instagram-die Like Herzen. Für viele extrem gut und wichtig, für andere eher ein purer Stresserzeuger. Deshalb stehen die Herzen immer wieder in der Kritik und sollen nun abgeschafft werden.
Sie sind der Auslöser für das stundenlange Bildbearbeiten, die Instagram Likes. Es wird nicht einfach nur ein Bild gemacht, anschließend gepostet und danach weitergelebt. Nein, es werden mehrere Bilder gemacht, Filter drüber gelegt und bearbeitet, was das Zeug hält, doch wofür? Für viele ist es die vermeintliche Wertschätzung, die man durch die Herzen erhält und deshalb verbringen viele Leute gerne Zeit mit der Bearbeitung der Bilder.
Instagram Likes doch mehr Segen als Fluch?
Mit dem Like Button steigt auch der vermeintliche Druck um das perfekte Bild. Hat ein Bild zu wenig Likes, fliegt es auch ganz schnell wieder aus dem Feed, wäre ja viel zu peinlich, wenn das jemand sieht. Genau aus diesem Grund sollen die Like Button jetzt verboten werden. Ab dem 17. Juli wird das Projekt schon in einigen Ländern getestet. In sieben Ländern wurde das Verbot bereits eingeführt. Jetzt soll es auch in Deutschland getestet werden. Der Druck, viele Herzen zu bekommen, sei zu groß geworden und würde bei vielen Jugendlichen zu psychischem Druck führen.
Aber ist das Abschaffen der Likes wirklich das Mittel zum Erfolg ? Sicher nicht. Denn die Schuld trifft nicht nur die symbolischen Herzen, sie trifft auch die App User. Das Leben wird zwar in der heutigen Zeit immer digitaler, aber das heißt noch lange nicht, dass man sein Selbstwertgefühl auf ein paar Likes aufbauen sollte. Die Like Button sind da das kleinere Problem. Wenn Instagram jetzt anfängt, sein Konzept zu verändern, müsste in der Zukunft noch einiges geändert werden. Dann müssten nicht nur die Herzen weg, sondern auch die Kommentare, und die Followerzahlen dürften auch nicht mehr angezeigt werden, könnte ja zu viel Stress verursachen. Aber es kann doch nicht sein, dass sich die App User so beeinflussen lassen. Es ist wirklich schade, dass die Internetwelt den meisten anscheinend mehr bedeutet als das richtige Leben. Es ist doch viel schöner, im echten Leben ein Kompliment zu bekommen und glücklich zu sein, als über eine Plattform, wo Komplimente meist nur symbolartig verteilt werden. Das Grundproblem wird durch ein Verbot nicht verschwinden. Ob ein Post jetzt 10 oder 1000 Herzen hat, sollte einen Menschen nicht verändern. Instagram sollte die Herzen bestehen lassen und die Menschen sollten mehr an ihrer Einstellung und Selbstwertgefühl arbeiten als an der Veränderung der App.
Hallo alle zusammen!
Ich heiße Katarina Wahlberg, bin 19 Jahre alt und komme aus Helsinki, Finnland. Ich studiere momentan im 2. Semester Journalismus & Unternehmenskommunikation an der University of Applied Sciences Europe in Iserlohn.
Deutsch ist nicht meine Muttersprache, deshalb bin ich sehr froh und stolz, dass ich hier meine Artikel schreiben kann. Journalismus war seit der Schule mein Traum, deshalb habe ich vor der Uni 2 Jahre in der Schule der jungen Journalisten an der Lomonossow-Universität in Moskau studiert. Besonders für Welt- und Kulturgeschehen interessiere ich mich, aber wie eine richtige Journalistin, informiere ich mich täglich über alles, was in Deutschland und natürlich weltweit passiert.
Viel Spaß beim Lesen!
Hi, ich bin Sabrina und studiere im sechsten Semester Journalismus und Unternehmenskommunikation an der UE in Iserlohn. Das Schreiben von Texten hat mir schon immer Spaß gemacht, deshalb freue ich mich sehr, dass ich noch ein zweites Mal für MAERKZETTEL schreiben darf. Im Wintersemester 2019/20 bin ich sogar als CvD für die Redaktion aktiv. Jetzt aber genug von mir und viel Spaß mit meinen Artikeln.