Tanzend in die Selbstständigkeit

Mit der Ballettschule am Sauerlandpark haben sich die Leiterinnen einen Kindheitstraum erfüllt. Foto: Janina Jack
Dehnübungen sind beim Ballett das A und O. Foto: Janina Jack
Caroline Sirringhaus und Alexandra Moneke leiten die Ballettschule am Sauerlandpark in Hemer. Foto: Janina Jack

Hemer. Endspurt: In knapp drei Wochen finden das klassische Ballett “Dornröschen” und das moderne Tanzstück “JA! Hundertstunde” der Ballettschule am Sauerlandpark statt. Mitten in den Vorbereitungen gewähren die Leiterinnen der Tanzschule Caroline Sirringhaus und Alexandra Moneke einen Einblick in ihren Alltag.

Bereits in der frühen Kindheit begannen die Jungunternehmerinnen zu tanzen. Zufall oder Schicksal? Bei einer kleinen Anekdote, die Caroline Sirringhaus (25) mit einem Lächeln erzählt, wird schnell deutlich, es muss Schicksal gewesen sein. „Mein Rücken war krumm, also ging ich mit meiner Mutter zum Arzt.“ Dieser empfahl ihr, zum Ballett zu gehen. So war es um sie geschehen, bis heute ist sie nicht mehr von der eleganten und äußerst anstrengenden Sportart weg gekommen.

Das Hobby zum Beruf gemacht

Bereits in ihrer Jugendzeit wurde Moneke und Sirringhaus schnell bewusst, dass es sich beim Ballett nicht nur um ein Hobby handelt, sondern dass es für sie existenziell wichtig ist. Nicht nur einmal spukte die Idee von einer eigenen Tanzschule in den Köpfen der Mädchen umher. Letztendlich haben sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und das geschafft, wovon viele andere Menschen träumen.

„Ängste waren dennoch da“, gibt Sirringhaus offen zu. Immerhin dürfe nicht vergessen werden, dass der Weg in die Selbstständigkeit immer mit Risiken verbunden sein kann. Besonders in jungen Jahren könne bei Unachtsamkeit vieles schief gehen. „Wir waren uns aber einfach so sicher“, sagt die 26-jährige Moneke. Diese Sicherheit hat die beiden Jungunternehmerinnen aber nicht Kopf und Kragen gekostet, denn bisher ist alles „glatt gelaufen“.

Langjährige Ausbildung

Doch der Weg bis zur Selbstständigkeit war lang. Die Tänzerinnen haben eine langjährige Ausbildung hinter sich: sie begannen eine Vorausbildung an der Ballett- und Tanzakademie Nordrhein-Westfalen. Und setzten mit einem Studium der Tanzpädagogik, das sie mit einem Notendurchschnitt von 1,6 abschlossen, ihre Tanzausbildung fort. Nicht zu verleugnen ist das zusätzliche und freiwillige Engagement der jungen Frauen. Neben dem Tanzen engagiert sich Sirringhaus unter anderem für das Rote Kreuz.

Wettbewerbe wie den deutschen Ballettwettbewerb in München im Jahre 2006 haben sie gemeistert und den zweiten Platz in der Kategorie „Modern Dance“ belegt. Erwähnenswert ist auch die Teilnahme an der Europäischen Meisterschaft in Wien, bei der Sirringhaus und Moneke zusammen mit ihrer Gruppe den Rang „small gold“ erkämpften.

Kein Beruf sondern Berufung

Gerade wegen dieser Erfolge schwirrte die Idee einer eigenen Tanzschule weiterhin in den Köpfen der Herzblut-Tänzerinnen umher. „Mit dem Background konnte ich mich nie zufrieden geben“, stellt Moneke fest. Hauptsächlich aus eigener Kraft und mit familiärer Unterstützung haben die Tänzerinnen sich ihren lang ersehnten Traum einer eigenen Tanzschule erfüllen können. Es steckt viel Arbeit dahinter und das Privatleben kommt oftmals zu kurz. Aber die Leidenschaft, die die Jungunternehmerinnen für das Tanzen empfinden, lässt sie Berge versetzen.

 Für die Zukunft erhoffen sich Sirringhaus und Moneke, dass alles so bleibt wie bisher: „Hier stimmt alles“, sagt Sirringhaus. Ballett ist nicht nur ihr Beruf, sondern eine Berufung.

Joana Rutenbeck und Janina Jack
Veröffentlicht am 20.05.2013