Bier und Bratwurst als Gage

Fans der leisen und lauten Töne werden von dem WISPA-Festival am Wochenende begeistert sein. Foto: Sonja Gurris

Hemer. Zeitgleich mit dem bekannten Rockfestival „Rock am Ring“ findet seit Donnrstag in Hemer-Frönsberg ein kleines, weitgehend kommerzfreies Musikfest statt: Das Wispa-Festival – für Hemeraner eine echte Institution. Nicht umsonst tauften Insider die Veranstaltung „Sauerländer Woodstock“.

Langweilig wird es auf der Festival-Wiese hinter der Hans-Prinzhorn-Klinik im beschaulichen Hemer-Frönsberg das ganze Wochenende über sicherlich nicht. Vier Tage lang werden 24 Bands kostenlos auf der kleinen Bühne die größtenteils jugendlichen Zuschauer mit abwechslungsreicher Musik unterhalten. „Bei uns spielt ihr für Bratwurst und Bier“ heißt es auf der Homepage des Festivals. Und trotz fehlender hoher Gage war der Ansturm der Musiker auch in diesem Jahr riesig. 160 Bands haben sich bei Veranstalter Winfried Spanke beworben, nur 24 Musikgruppen ergatterten einen beliebten Platz auf der kleinen Bühne.

„Kultur für Lau“

Ein zwölfköpfiges Organisationsteam arbeitet ehrenamtlich, um das Festival in Hemer organisatorisch zu stemmen. Finanziert wird die Veranstaltung durch Mitgliedsbeiträge des vom Initiator gegründeten Verein „Wispa e.V“  sowie durch Sponsorengelder und den Erlösen aus dem Getränke-Verkauf. Das alternativ-musikalische Open-Air-Spektakel zeichnet sich besonders dadurch aus, dass es den Veranstaltern gelingt, trotz fehlender Eintrittseinnahmen immer wieder eine Kulturveranstaltung solcher Größe auf die Beine zu stellen – jedes Jahr feiern hunderte Jugendliche die lokalen Bands bei toller Lagerfeuer-Atmosphäre. 

Heimische Bands rocken die Bühne

In diesem Jahr haben es heimische Bands wie die „Acrid Tones“ und „Caine“ aus Menden sowie „Caplan“ aus Unna auf die Festivalbühne in Frönsberg geschafft und heizen den Zuschauern bei sommerlichen Temperaturen ordentlich ein. Die Organisatoren legen besonderen Wert darauf, dass alle Musikgeschmäcker auf dem Festival bedient werden können. Die Liebhaber ruhiger Töne können sich vor allem auf eine Acoustic-Session am Sonntag freuen. Die Zuschauer zahlen zwar keinen Eintritt, doch zu einer Geste bittet Veranstalter Winfried Spanke die Festivalbesucher: „Denkt dran, die Bands spielen für Euch umsonst! Also spart nicht mit Applaus, denn dieser ist hier im wahrsten Sinne des Wortes 'des Künstlers täglich Brot’!“

Vereinsleben auch nach dem Festival

Der Wispa-Verein verschreibt sich nicht einzig und allein der Organisation des Festivals – sie veranstalten weitere Kulturveranstaltungen während des ganzen Jahres. So läuft jeden ersten Sonntag im Monat die „Accoustic Music Session“, sowie jeden ersten Mittwoch das „Tresenlesen“. Diese Aktivitäten finden immer im Vereinslokal „der Wisparianer“  - dem „Lokvogel“ in Hemer statt.

Von Oliver Diepes und Sonja Gurris

Veröffentlicht am 03.06.2010