Bücherei lädt zum Lego-Bauspaß ein

Beim Steine suchen hilft der Redakteur natürlich auch mal mit. Foto: Nicholas Ramme
Nur ein kleiner Teil der zur Verfügung stehenden Legosteine. Foto: Nicholas Ramme
Luca (5) beim Bau seines Piratenschiffs. Foto: privat

MENDEN. Die Dorte-Hilleke-Bücherei veranstaltet an jedem zweiten Samstag im Monat den Lego-Tag. Jung und Alt werden hier aufgefordert, ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf zu lassen. MAERKZETTEL war vor Ort und hat sich die Bauwerke einmal angeschaut.

Laute Kinderstimmen und Wühl- und Stöbergeräusche sind schon von weitem aus der Kinderbuchabteilung der Dorte-Hilleke-Bücherei zu hören. Kinder springen munter durch den Raum und suchen nach genau diesem einen Stein, der ihnen zum Vollenden ihres Bauwerkes fehlt. Unter all diesen Kindern finde sich auch Luca (5), der gerade ein Piratenschiff zusammenbaut. Ein roter Stein hier, ein brauner Stein da, in den großen Legohaufen stürzen und ein weiteres Teil herausgraben: Das ist der Rhythmus, den alle Kinder einhalten, um ihr persönliches, Lego-basiertes Meisterwerk zu vollenden.

Konstruieren nach Anleitung oder Fantasie?

Jeden zweiten Samstag im Monat findet in der Bücherei der Lego-Tag für Jung und Alt statt. Während Eltern und Großeltern sich zurücklehnen und lesen, darf die junge Generation ihrer Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen. Aus Lego und Duplo setzen sich hier langsam außergewöhnliche und abwechslungsreiche Bauwerke zusammen. Der Großteil der Kreationen entsteht nach Eigenentwurf der jungen Teilnehmer, aber ab und an finden sich auch Bausätze, die nach Anleitung zusammengesteckt wurden. Die eigentliche Idee des Lego-Tags stammt von einer anderen Bücherei. Durch die positiven Reaktionen der Besucher, hat sich eine Vielzahl an anderen Büchereien ebenfalls dazu entschlossen, das Event mit in ihren Veranstaltungskalender aufzunehmen.

Nachdem das Konzept im Juni des vergangenen Jahres das erste Mal erfolgreich in der Dorte-Hilleke-Bücherei stattfand, hat sich die Bücherei weitere Gedanken gemacht, um jeden Lego-Tag noch unvergesslicher zu gestalten. Seit Anfang 2018 findet der Bauspaß nun alle zwei Wochen statt. Mit immer größer werdendem Andrang müssen natürlich auch immer mehr Bausteine beschafft werden. „Wir haben eine Anzeige in die Zeitung gesetzt und auf Facebook gefragt, ob nicht jemand Legosteine übrig hat“, erzählt Büchereiangestellte Martina Lipka. Auf diese Nachfrage hin haben sich einige Privatleute gemeldet und sowohl Ansammlungen an Einzelteilen, als auch ganze Sets zur Verfügung gestellt. Bitter nötig, denn bei den hohen Teilnehmeranzahlen von ungefähr 15 Kindern müssen schon einige tausend Steine vorhanden sein.

Verlockender Bauspaß

Auch die Eltern und Großeltern schnappen sich ab und zu ein paar dieser tausenden Steine, um ihren Kindern und Enkeln beim Bauen unter die Arme zu greifen. „Die Wahl des Tages wurde extra auf einen Samstag gelegt, damit auch berufstätige Väter und Mütter gemeinsam mit ihren Kindern kommen und bauen können“, ergänzt Martina Lipka. Das ausgesprochen positive Feedback, welches die Bücherei erhält, wird durch die Beobachtung unterstützt, dass selbst bei schönstem Wetter der vorgesehene Raum zum Bauen gut gefüllt ist.

Als Redakteur habe ich meiner Kreativität auch freien Lauf gelassen, jedoch fand ich mich sehr schnell dabei wieder, den jüngeren Teilnehmern beim Suchen und Bauen ihrer Werke zu helfen. Luca hat bei seinem Schiff in der Zwischenzeit keinen großen Fortschritt gemacht, aber setzt gerade eine große Platte mit blauen Steinen voll, um seinem Schiff auch ein Gewässer zum Unwesen treiben zur Verfügung zu stellen. Fertig wird er heute leider nicht, doch verspricht er, am nächsten Lego-Tag wieder hier zu sein, um sein Schiff endlich seetüchtig zu machen.

Von Nicholas Ramme
Veröffentlicht am 23.04.2018