Wahlprogramm für NRW

Die CDU zur Landtagswahl 2017

Armin Laschet gibt sich optimistisch im Wahlkampf. Foto: CDU

Traditionell haben die Christdemokraten einen schweren Stand in Nordrhein-Westfalen. Bis auf die kurze Zeitspanne von 2005 bis 2010 saßen sie die letzten fünfzig Jahre in der Opposition. Daran will die CDU nun etwas ändern und verspricht viele, selbst ausgemachte, Probleme in der Bildungspolitik auszumerzen.

Ein Blick ins Wahlprogramm zeigt, dass sie zum einen die Inklusion, also die Integration von Behinderten in den Klassenalltag, in Nordrhein-Westfalen stärken. Hierfür sollen Lehrer, durch Fortbildungen, intensiver auf Schüler mit speziellen Bedürfnissen vorbereitet werden. Auch sollen Schulsozialpädagogen und Inklusionshelfer gefördert werden um Lehrer stärker zu entlasten. Schulen sollen somit Schrittweise in so genannte Schwerpunktschulen umgewandelt werden, welche Kinder mit Behinderung in den Klassenalltag integrieren. Um eine optimale Inklusion zu ermöglichen sollen diese Schwerpunktschulen gezielt mit benötigten Ressourcen ausgestattet werden. Eine Abschaffung der Förderschulen soll bis auf weiteres allerdings nicht erfolgen.

Um Flüchtlingskinder ohne Deutschkenntnisse den Einstieg in den Schulalltag zu erleichtern, fordert die CDU die Gründung von Eingangsklassen. Diese sollen unter anderem von externen Fachkräften und Pensionierten Lehrern betreut werden. Für die Betreuung traumatisierter Flüchtlingskinder will die CDU Betreuerteams, bestehend aus Schulsozialpädagogen und Psychologen, aufstellen. Durch diese Maßnahmen will die CDU die zu frühe integration von Flüchtlingskindern, in den normalen Klassenalltag, verhindern.

Dreigliedriges Schulsystem als Basis für gute Ausbildung

Ein weiterer wichtiger Punkt soll die Stärkung des dreigliedrigen Schulsystems sein. Die CDU will die Profile der Haupt- und Realschulen schärfen. Hierfür sollen die Lehrpläne überprüft und überarbeitet werden. Die Hauptschulen sollen in Kooperation mit den regionalen Berufsschulen einen Fokus auf den praktischen Übergang ins Berufsleben legen. Des Weiteren soll die Zusammenarbeit der Realschule mit dem Gymnasium verstärkt werden, um eine bessere Durchlässigkeit zwischen den beiden zu ermöglichen. Auch fordert die CDU eine Aufwertung des Abiturs. In Kooperation mit Universitäten sollen Abiturienten effektiver auf ein zukünftiges Studium vorbereitet werden.

Beim Thema G9 setzt die CDU auf freie Wahl der Schulen. Schulen bei denen das G8 gut umgesetzt wurde sollen weiter die Möglichkeit haben ihr Lehrplan beizubehalten. Schulen die wieder zum G9 zurückkehren wollen sollen diese Möglichkeit erhalten. Schüler und Erziehungsberechtigte sollen somit die Wahl, ob G8 oder G9, selber treffen können.

Mehr Geld für Infrastruktur und Lehrer

Beim Thema Infrastruktur setzen sie auf eine regelmäßige Erhöhung der Investitionspauschale für Schulen. Hiermit sollen die bauliche Mängel an Schulgebäuden ausgebessert werden. Mit dieser Pauschale soll auch eine angemessene digitale Ausrüstung an Schulen finanziert werden. Diese ist zum aktuellen Zeitpunkt, laut der CDU, nicht vorhanden. Eine gute Verzahnung zwischem digitalem und analogem Unterricht soll durch diese Ausstattung ermöglicht werden. Die Lehrkräfte selber sollen durch Weiterbildungen auf den digitalen Wandel vorbereitet werden und durch Qualifizierte Moderatoren beraten werden.

Einen zusätzlichen Punkt sieht die CDU in der ungerechten Bezahlung der Lehrer. In einem Stufenplan möchten sie hier die Gehälter der Lehrkräfte anpassen um eine gerechte Bezahlung aller Lehrkräfte zu ermöglichen. Um gegen Unterrichtsausfälle vorzugehen soll eine Vertretungsreserve aufgestellt werden. Diese Reservekräfte können bei Lehrerausfällen den Unterricht übernehmen und verhindern dass Lehrer Fachfremden Untericht übernehmen müssen. Außerdem will die CDU sich für eine stärker Kooperation der Universitäten und Schulen einsetzen, um eine ausreichende Ausbildung von Lehrkräften zu sichern.

Hochschul- und Forschungsfreiheit für NRW

Beim Thema Hochschule und Forschung setzt die CDU auf Freiheit. Den Universitäten und Fachhochschulen sollen Kooperationen mit Unternehmen aus der Wirtschaft ermöglicht und erleichtert werden. Auch will die CDU nicht, wie von der aktuellen Landesregierung praktiziert, Einfluss auf die Forschungsschwerpunkte nehmen. Dadurch sollen Hochschulen und Universitäten mehr Möglichkeiten der freien Entfaltung bekommen. Universitäten sollen stark nach dem Prinzip der forschungsorientierten Lehre arbeiten und dabei eigene, schärfere Profile ausbilden und das Studiums Angebot verbessern. Ähnlich wie in Schulen setzt die CDU einen weiteren Fokus auf den Digitalen Wandel. Für eine bessere Arbeit und einen leichteren, digitalen Austausch der Universitäten und Hochschulen soll die Digitale Infrastruktur ausgebaut werden.

Hier könnt Ihr einen Blick in die Wahlprogramme der anderen Parteien werfen.

Von Marc Lemke
Veröffentlicht am 11.05.2017