Eine Reise in die Vergangenheit – Der Schienenbustag

Der Schienenbustag war gut besucht. Foto: Michèle Loos
Der historische Omnibus konnte aufgrund eines technischen Defekts nur alle zwei Stunden fahren. Foto: Michèle Loos
Der Bus des Mitveranstalters Traditionsbus Mark-Sauerland (TMS) brachte die Hemeraner nach Binolen. Foto: Michèle Loos
Der historische Omnibus brachte die Besucher aus Binolen nach Neuenrade. Foto: Michèle Loos
Der historische Omnibus konnte von den Besuchern während den Pausen bestaunt werden. Foto: Michèle Loos
Der Schienenbus des Typs MAN fuhr die Strecke durch das Hönnetal. Foto: Michèle Loos
Viele Besucher nutzten die Schienenbusse. Foto: Michèle Loos
Die Schienenbusse waren ein beliebtes Foto- Objekt. Foto: Michèle Loos
Die Draisine der Deutschen Bahn war nicht mehr im Betrieb. Foto: Michèle Loos
Die Handhebeldraisine der Eisenbahnfreunde Hönnetal war bei den Besuchern sehr beliebt. Foto: Michèle Loos
Auch die kleinen Besucher konnten mit Zügen fahren. Foto: Michèle Loos
Diese Schienenbusse fuhren während des Schienenbustages durch das Hönnetal. Foto: Michèle Loos

HEMER/BINOLEN. Am 12. Juni fand der Schienenbustag im Märkischen Kreis statt. Aus Hemer fuhr jede Stunde ein Bus nach Binolen zu dem Schienenbusfest. Von dort aus konnte man mit dem historischen Omnibus nach Neuenrade oder mit dem Schienenbus nach Menden fahren. Außerdem gab es viele Sachen für Jung und Alt zu bestaunen.

Um 10.25 Uhr ging es los. Der erste Bus des Mitveranstalters Traditionsbus Mark-Sauerland (TMS) machte sich vom Zentralen Omnibusbahnhof in Hemer auf den Weg nach Binolen. Der Bus war zwar nicht historisch, sondern sehr modern, wurde aber zuvor von außen so beklebt, dass er älter aussah. Vier Schaffner waren im Bus, die die Fahrkarten kontrollierten beziehungsweise verkauften. Zwei Euro kostete die Fahrt für einen Erwachsenen, für Kinder einen Euro. Die erste Busfahrt wurde bereits von vielen genutzt. In Binolen angekommen, konnte man direkt den historischen Omnibus bestaunen. Dieser fuhr alle zwei Stunden zum Neuenrader Bahnhof. Von dort aus konnte man dann die gesamte Tour mit einem der historischen Schienenbusse durch das Hönnetal machen. Aber auch in Binolen konnte man in diese Schienenbusse einsteigen und die restliche Tour mitfahren. Viele der Besucher ließen sich diese Möglichkeit auch nicht entgehen und so herrschte am Bahnsteig ein munteres Ein- und Aussteigen, wenn ein Schienenbus kam.

Das Schweineschnäutzchen und der Rote Flitzer

Die Schienenbusse aus den 1960er Jahren der Typen Uerdingen, Wismar und MAN weckten in einigen der Besucher Erinnerungen an die Kindheit. Der Bus des Typs Uerdingen bekam früher den Kosenamen Roter Flitzer, der Bus des Typs Wismar nannte man liebevoll Schweineschnäutzchen. Besucher Rainer Hoffman aus Balve ist auch in seiner Kindheit oft mit diesen Schienenbussen gefahren: „Mit dem Roten Flitzer bin ich früher immer zur Schule gefahren und auch mit dem kleineren Schweineschnäutzchen hat man die ein oder andere Fahrt erlebt. Es ist schön, diese alten Schätzchen mal wiederzusehen.“ Auch Inge Herrs schwelgt bei ihrem Besuch des Schienenbusfests in Erinnerungen: „Im Roten Flitzer hatte ich meinen ersten Kuss. Das ist schon verrückt, wenn man nach so vielen Jahren wieder dort einsteigt.“ Es gab allerdings auch Personen, die diese Schienenbusse zuvor noch nie gesehen hatten und ganz neugierig waren. „Ich habe die Zeit der Schienenbusse nicht mehr miterlebt. Generell fahre ich auch nur sehr selten mit dem Zug. Deswegen ist es für mich sehr spannend, zu sehen, mit welchen Verkehrsmitteln meine Eltern früher gefahren sind“, freut sich Jaqueline Fedder.

Ein Fest für Klein und Groß

Trotz des nicht ganz trockenen Wetters war in jedem Gesicht der Besucher des Schienenbusfestes ein Lächeln zu sehen. Die Älteren freuten sich, die Schienenbusse zu sehen, die Jugendlichen probierten sich bei dem Omnibus Fahrsimulator als Busfahrer aus und auch die Kleinen konnten mit rollenden Minizügen der Deutschen Bahn über eine kleine Schienenstrecke fahren. So war für jeden eine kleine Attraktion dabei. Besonders beliebt war auch das Bahndienstfahrzeug, welches zur Inspektion der Schienen dient: Der Schienen-Kuffi. Die Handhebeldraisine der Eisenbahnfreunde Hönnetal wurde von einem Schaffner bedient. Sechs weitere Personen konnten darin Platz nehmen und wurden dann einmal quer über den gesamten Binoler Bahnhof gefahren. Auf der Rückfahrt nach Hemer saßen schließlich lauter glückliche Menschen im Bus, die davon erzählten, wie toll dieser Tag war: „Mein 6-jähriger Sohn ist ganz begeistert von Zügen, weshalb ich mit ihm zu dem Schienenbusfest gegangen bin. Und auch ich bin voll auf meine Kosten gekommen und habe den Tag sehr genossen“, blickt Thomas Werl zufrieden zurück.

Von Michèle Loos
Veröffentlicht am 14.06.2016