Stadtentwicklungskonzept

Mein Iserlohn 2040

„Mein Iserlohn 2040“ lockte zahlreiche interessierte Bürger an. Foto: Christopher Langer

ISERLOHN. Am Mittwoch startete mit „Mein Iserlohn 2040“ ein Stadtentwicklungskonzept im gut besuchten Goldsaal in der Schauburg. MAERKZETTEL war dort und hat sich ein Bild der Eröffnungsveranstaltung und der noch geplanten Projekte gemacht.

Zum Auftakt des Stadtentwicklungskonzeptes „Mein Iserlohn 2040 führten zwei Moderatoren durch den Abend, die sich zu den drei Themenbereichen, um die es hauptsächlich gehen soll, „lokale Experten einluden, um mit ihnen über die Zukunft der Stadt zu reden. Das Publikum wurde auch mit eingebunden und konnte seine Fragen, Sorgen oder Hoffnungen äußern.

Iserlohner Identitäten

Der erste große Themenbereich trug den Titel Identität. Dabei ging es darum, was Iserlohn ausmacht, um Alleinstellungsmerkmale und Einzigartigkeiten. Gesprochen wurde unter anderem über Eishockey, die einzigartige Natur, für die als Beispiel die Dechenhöhle angeführt wurde, und über die weitreichende Kultur. Hier ging man besonders auf den Aufstieg des Parktheaters ein, ließ aber auch die Stadtgallerie und die historische Fabrikanlage Maaste-Barendorf nicht außer Acht. Im Bereich der Fotografie verwies man besonders auf das letztjährige Fotofestival in Letmathe. Für die Zukunft sah man es als besonders wichtig an, die Nachfolgediskussionen anzutreiben, da viele „Akteure des Aufstiegs“ in den nächsten Jahren in Rente gehen werden. Aus dem Publikum kamen die Wünsche danach, den Leerstand in der Innenstadt wieder zu nutzen, die Natur zu erhalten und weiterhin eine „Eishockeystadt” zu bleiben. Der anwesende Jugendrat beklagte zu wenig kulturelle Angebote für Jugendliche. Zu den Gästen zählten Ralf Peukmann von der Waldstadtbrauerei, der zweite Vorsitzende der „Werbegemeinschaft Letmathe Rainer Großberndt und Rainer Danne von der Stadtgalerie.

Iserlohner Arbeitswelten

Das zweite Thema war Arbeitswelten. Hier wurden Pendlerüberschuss und der große Gewerbeflächenbedarf thematisiert. Als Spezialitäten Iserlohns wurden die lange Produktionshistorie, für die beispielhaft die Kettenindustrie genannt wurde und die intakte Landschaft ausgewiesen. Es wurde erklärt, dass die industriellen Strukturen zwar modernisiert werden sollen, man sie aber weiterhin benötigt. Für „moderne Konzepte“ wäre Iserlohn schlichtweg nicht gemacht. Als Ziel für die Zukunft sah man das Ausbauen der IT-Produktion und das Binden der Pendler an die Stadt. Als Sorge des Publikums konnte man vernehmen, dass die Landwirte bald vollständig von der Industrie verdrängt sein werden. Da solle man gegenwirken. Zudem kam der Wunsch danach, auch etwas dafür zu tun, dass die zahlreichen Studenten der Stadt und nicht nur die Pendler gebunden werden. Zu Gast waren Christoph Brünger von der SIHK und der Unternehmer Gustav Edelhoff (Lobbe).

Wohnen und Leben

Beim letzten Thema handelte es sich um Wohnen und Leben. Es wurden Statistiken gezeigt, die belegten, wie es um den demographischen Wandel in Iserlohn steht. Demnach schrumpft die Bevölkerung, wird älter und bunter, womit eine Erhöhung des Ausländeranteils gemeint war. Zudem wurde thematisiert, dass ungefähr 80% der Bevölkerung im sogenannten Siedlungsband (ein längliches Gebiet, das mittig von Iserlohn liegt) wohnen und dass ein großer Teil der Wohnflächen Einfamilienhäuser sind. Als Ziel wurde genannt, nachhaltige und bezahlbare Architekturen zu errichten. Außerdem soll das Wohnen in der Innenstadt gestärkt und gerade junge Leute zum Umzug dorthin bewogen werden. Dies soll ein gewünschtes Zusammenleben von Alt und Jung generieren. Ein Einwand aus dem Publikum dagegen war, dass die Kombination aus Raum für Feierlichkeiten, um jüngere Leute anzulocken und einem ruhigen Wohnen für ältere schwer möglich sei. Zudem wurde der Schulraum als katastrophal bezeichnet. Ein Beispiel dafür war eine Gesamtschule, die die Oberstufe seit 2011 in Containern unterrichten muss. Gäste waren der Architekt Manfred Kissing und der Stadtbaurat Mike Janke.

Wessen Interesse dieses ambitionierte Projekt nun geweckt hat, kann gern auf www.meiniserlohn2040.de weitere Informationen sammeln und sogar selbst über die Online-Beteiligung mitwirken.

Von Christopher Langer
Veröffentlicht am 22.04.2018