Tierschutzverein Iserlohn und Umgebung

Probleme bei der Tierhaltung im Sommer

Alexandra Ennulat, die Leiterin des Tierheims in Iserlohn, hat einen geretteten Neuzugang auf den Arm. Foto: Jana Wehmann
Die kleinen Kätzchen wurden in einem Schacht gefunden und gerettet. Foto: Jana Wehmann
Einige Katzen suchen noch ein neues Zuhause. Foto: Jana Wehmann
Die Babykatze ist mit ihren Geschwistern noch ganz frisch im Tierheim. Foto: Jana Wehmann
Auch Wellensittiche haben ihren Platz im Tierheim Iserlohn. Foto: Jana Wehmann
Unsere Reporterin wurde nicht verschont: Viele Hunde wollten spielen und schmusen. Foto: Jana Wehmann
Nicht nur kleine, sondern auch große Kaninchen findet der Besucher im Tierheim. Foto: Jana Wehman
Das Tierheim betreut und pflegt auch Papageien. Foto: Jana Wehmann
Eine kleine Kaninchenfamilie. Foto: Jana Wehmann
In Quarantäne: Das Kätzchen wird derzeit regelmäßig tierärztlich betreut. Foto: Jana Wehmann
Auf der großen Spielwiese können die Hunde viel Spaß haben. Foto: Jana Wehmann
Zwei neugierige Kätzchen. Foto: Jana Wehmann
Die Hasen haben viel Platz in ihrem Gehege. Foto: Jana Wehmann
Stolz beachtet der Hund unsere Reporterin. Foto: Jana Wehmann
Die zwei genießen ihren Platz. Foto: Jana Wehmann

ISERLOHN. Im Sommer steigt die Anzahl von Hunde- als auch Katzenbabys drastisch, was für viele Tierheime ein großes Problem darstellt. Wir haben mit dem „Tierschutzverein Iserlohn und Umgebung“ (Tierheim) gesprochen, welche Probleme im Sommer bei der Tierhaltung auftreten können und wie die Betreuer vor Ort damit umgehen.

Lautes Hundebellen ertönt, Katzen laufen durch den Garten des Tierheims und viele Tierliebhaber führen ehrenamtlich Hunde aus. Das Tierheim in Iserlohn ist bei gutem Wetter stark besucht und freut sich über viele Interessenten an ihren Tieren. Bei einer artgerechten Tierhaltung gibt es jedoch viel zu beachten: „Gerade jetzt im Sommer ist es wichtig, dass die Katzen kastriert sind“, sagt Alexandra Ennulat, Leiterin des Tierheims in Iserlohn. Besonders zur warmen Jahreszeit steige die Populationsanzahl bei Katzen enorm. „Viele wissen dann nicht, wohin mit dem Tier. Deshalb ist eine gute Vorsorge besonders wichtig“, erklärt Ennulat. Im Tierheim Iserlohn sind derzeit 45 Hunde und 25 Katzen. „Das ist aber bei uns ein ständiger Wechsel. Je nachdem, ob wir viele Anfragen haben.“ Aber auch Kleintiere finden hier Obhut: Von Kaninchen, Ratten über Wellensittiche und Papageien – es ist alles dabei.

Sommerproblem: Aussetzen und Abgeben von Vierbeinern im Urlaub

Ein altbekanntes Sommerproblem ist auch das Aussetzen und Abgeben von Hunden, wenn es in den Urlaub geht: Laut dem Tierschutzbund würden deutschlandweit rund 70.000 Tiere ausgesetzt. Die Findlinge seien meistens an Raststätten oder direkt am Tierheim auffindbar. „Das stimmt, allerdings ist es hier kein großes Problem. Man kann Iserlohn nicht mit den Großstädten vergleichen, da ist das viel extremer“, sagt Ennulat. Dennoch meint sie, sei es wichtig in ihrem Job, eine gewisse Menschenkenntnis zu bekommen: „Wir hatten auch schon oft Fälle, wo die Leute aufgrund von einer Krankheit oder Pflege des Partners es nicht mehr geschafft haben, sich um ihr Tier zu kümmern. Das ist dann was ganz Anderes. Aber leider schaffen sich auch viele Leute Tiere an, ohne die finanziellen Mittel zu haben.“ Generell bei verwahrlosten Tieren sei die Frage, wieso die Tiere in diesem Zustand seien.

Zudem sei es im Sommer auch oft so, dass einige Leute ihre Vierbeiner im Tierheim über den Urlaub abgeben, so Ennulat. „Sicher nehmen wir diese Tiere auf, aber dennoch raten wir da ganz klar von ab. Sie sind in einer Pension besser aufgehoben, da können die Betreuer besser auf die Hunde und Katzen eingehen.“ Bei Kleintieren sei das einfacher, da der Aufwand geringer sei.

Die Tiere kommen von überall her

Neben den saisonalen Problemen setzt sich das Heim über das gesamte Jahr ein, Tiere aus anderen Ländern zu retten und zu vermitteln. Die Anzahl hänge von der Kapazität des Tierheims ab. „Unsere Tiere kommen meistens aus Rumänien, Polen und Teneriffa – gelegentlich auch aus Kreta und Italien“, sagt die Leiterin. Ennulat und ihre 13 Mitarbeiter kooperieren mit Partnertierheimen vor Ort in den Ländern. Dort werden die Vierbeiner generell untersucht und anschließend mit einem Transporter oder Flugzeug über das Veterinärsamt nach Deutschland gebracht. „Dann heißt es erstmal, eine gründliche tierärztliche Vorsorge durchzuführen. In der Regel werden alle Tiere bei uns auch kastriert und gechipt. Es sei denn, die Tiere sind körperlich nicht fit genug“, so Ennulat. Die Vermittlung von Tieren aus Nachbarländern sei kein Problem: „Oft helfen die Tierliebhaber mit, da sie sich bereits über unsere Partnertierheime ein neues Familienmitglied ausgesucht haben.“

 

„Generell freuen wir uns immer, wenn Leute unsere Hunde ausführen oder mal mit den Katzen schmusen wollen“, so die Tierheimsleiterin. Als Ehrenamtlicher müsse man sich zunächst über das Ordnungs- oder Veterinärsamt einen Sachkundeausweis ausstellen lassen. „Natürlich sollte man auch körperlich fit sein. Wir passen die Hunde von dem Charakter und Körpergröße an ihren Spaziergänger an.“ Wer nicht gleich einen großen Spaziergang wagen möchte, der könne den Hund erstmal auf einer der zwei großen Spielwiesen kennenlernen.

Von Jana Wehmann
Veröffentlicht am 06.06.2017