Organisation der Landtagswahl

„Wir planen schon seit Anfang des Jahres“

Das Rathaus in Iserlohn ist am Sonntag die Zentrale der Wahl. Foto: Hannah Esser

ISERLOHN. Viele verbinden mit dem Wahlgang nur die zwei Kreuze, die sie auf ihren Stimmzettel setzen. Doch wie viel Aufwand tatsächlich hinter der Landtagswahl steckt, wissen nur die wenigsten. Damit Nordrhein-Westfalen (NRW) eine demokratisch gewählte Landesregierung hat, beginnen die Vorbereitungen in den Wahlkreisen schon lange im Voraus.

Am Sonntag ist Wahltag: Dann entscheiden rund 13,2 Millionen wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen, wie sich der Landtag in den kommenden fünf Jahren zusammensetzt. Dafür gibt es in NRW insgesamt 128 Wahlkreise, in denen gewählt wird. Einer davon ist der Wahlkreis 121 – Märkischer Kreis I. Dazu gehört die Stadt Iserlohn gemeinsam mit den Städten Altena, Nachrodt-Wiblingwerde und Werdohl.

Für einen reibungslosen Ablauf beginnen die Vorbereitungen für die Landtagswahl bei der Stadt Iserlohn schon Anfang des Jahres. Als Leiter des Bereichs Bürgerservice ist Michael Rosin mit seinen Mitarbeitern zunächst mit der Organisation der Wahlräume beschäftigt. Im Stadtgebiet Iserlohn gibt es 85 Wahllokale, die geblockt und entsprechend ausgestattet werden müssen. Besonders wichtig sind natürlich die Wahlunterlagen, „also alles, was später an die Wähler rausgeht, wie zum Beispiel die Wahlbenachrichtigung oder die Stimmzettel“, sagt Marina Nürenberg, Verwaltungsfachangestellte der Stadt Iserlohn. Das ist eine Menge administrativer Aufwand, denn die rund 69.000 wahlberechtigten Iserlohner müssen angeschrieben werden und eine Wahlbenachrichtigung erhalten, die sie bei der Wahl vorlegen müssen.

Ohne Wahlhelfer keine Wahl

Damit die Wähler am 14. Mai überhaupt den Wahlgang zur Urne antreten können, sind drei Mitarbeiter der Stadt mit dem Prozess der sogenannten Einberufung beschäftigt. „Diese Mitarbeiter sind dafür verantwortlich, um die rund 850 Wahlhelfer zu werben, damit die Wahllokale ausreichend besetzt sind. Es werden in der Regel 1.000 Leute angeschrieben, ein Teil sagt von vorneherein oder im Laufe des Verfahrens ab. Dann müssen die Stellen wieder neu besetzt werden“, erklärt Michael Rosin als Hauptverantwortlicher für die Wahl in Iserlohn. Einige der Wahlhelfer haben als sogenannte Wahlvorsteher sowie Schriftführer eine besondere Funktion inne. Diese werden in der Woche vor der Wahl noch speziell geschult, erklärt Marina Nürenberg: „In den Schulungen lernen sie, wie sie sich am Wahltag zu verhalten haben und worauf sie achten müssen. Zum Beispiel, dass die Leute nur mit Vorlage des Ausweises und der Wahlbenachrichtigung in ihrem zugeordneten Wahlkreis wählen.“

Wer am Wahltag selber keine Zeit hat, ins Wahllokal zu gehen, kann die Briefwahl beantragen. Es sei eine klare Tendenz zu merken, dass die Briefwahl von Wahl zu Wahl zunehme, sagt Rosin. Aktuell sind  rund 11.000 Briefwahlanträge bei der Stadt Iserlohn eingegangen. Für die Bearbeitung werden etwa sechs Wochen vor der Wahl zusätzlich fünf Mitarbeiter abgestellt, die nur für die Briefwahl und das Wahlgeschäft im Vorhinein verantwortlich sind.  

Nach der Wahl ist vor der Wahl

Wenn die Wahllokale am Sonntag um 18 Uhr schließen, ist die Arbeit für die Mitarbeiter der Stadt noch lange nicht zu Ende. Am Wahlabend erfolgt zunächst die Auszählung der Stimmzettel, und das Ergebnis für den Wahlkreis wird bekanntgegeben. Doch dieses Ergebnis ist nur vorläufig, denn „am Montag erfolgt dann noch die Nachprüfung, also eine gewisse Kontrolle. Hierbei werden alle Mitschriften überprüft, ob sie schlüssig sind. Am Dienstagabend, also den 16. Mai, müssen wir dann alle Unterlagen an den Landkreis abgeben“, sagt Marina Nürenberg.

Was passiert eigentlich, wenn die Ergebnisse aller Wahlkreise feststehen? Und wie setzt sich daraus der Landtag zusammen? Das erklären wir Euch in diesem Video.

Von Hannah-Catharina Esser
Veröffentlicht am 13.05.2017