Auf den Hund gekommen

Hundetrainer Kai Dahlhaus hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Foto: Linda Nitsch

Iserlohn. Eine große Halle voller Hürden, Tunnel, Wippen und vielen weiteren Hindernissen: das Dog’s Sportcenter hat einiges zu bieten. Unter der Leitung von Kai Dahlhaus kommen Hund und Herrchen voll auf ihre Kosten. Doch wer seinem Hund nur „Sitz“ und „Platz“ beibringen will, ist hier an der falschen Adresse.

Wenn es  einmal wöchentlich zum Training ins Dog’s Sportcenter geht, freuen sich Frauchen Renate Abert und ihr Border Collie „Chico“ gleichermaßen. Renate Abert ist nicht nur eine der ersten Kundinnen von Hundetrainer Kai Dahlhaus, sondern im Alter von über 75 Jahren auch die älteste. „Chico und ich trainieren schon seit 2006 im Sportcenter“, erzählt Renate, „ohne Kai hätte ich die Erziehung meines Hundes nie so hinbekommen“. Doch die Erziehung von Hunden stellt nur einen kleinen Teil des Angebots im Dog’s Sportcenter dar. Neben Verhaltensberatung von problematischen Hunden, Welpentraining, Spürhundausbildung und Hundesport bietet Kai Dahlhaus eine Vielzahl von Seminaren, Vorträgen und Exkursionen an.

Das Dog’s Sportcenter – mehr als nur eine Hundeschule

Anders als in einer herkömmlichen Hundeschule steht bei Kai Dahlhaus nicht die klassische Konditionierung, also Befehle wie „Sitz!“ und „Platz!“,  im Vordergrund, sondern vielmehr das Verhältnis zwischen Hund und Halter. „Hier liegt das Augenmerk auf dem gesamten Umgang mit dem Hund“, so Dahlhaus, „denn bevor man dem Hund irgendwelche Übungen beibringen kann, muss man ihn zunächst verstehen lernen“.  Das bestätigt Renate Abert: „Beim Training lernt nicht nur der Hund, sondern auch ich lerne jedes Mal etwas Neues dazu. Erst seitdem ich Chicos Verhalten korrekt einzuordnen weiß, kann ich richtig mit ihm arbeiten“.

Ein bunt gemischtes Experten-Team

Seit 2006 führt Dahlhaus das Dog’s Sportcenter hauptberuflich und hat wöchentlich mehr als 50 Trainingstermine. „Alleine ließe sich das gar nicht mehr bewältigen“, so der Hundetrainer. Zum Glück verfügt er über ein kompetentes Team, das ihm mit Rat und Tat zur Seite steht. So zum Beispiel Mark Kaltner: der Diplombiologe mit Spezialisierung auf Biobotanik und Tierphysiologie hält Seminare und Abendvorträge und zeigt den Hundehaltern im Rahmen von geführten Exkursionen beispielsweise welche Pflanzen giftig für ihre Hunde sind. Gerade solche Exkursionen stellen für die Hundebesitzer einen der Gründe dar, warum sie lieber das Dog’s Sportcenter besuchen als eine gewöhnliche Hundeschule. „Die Ausflüge machen immer unheimlich viel Spaß“, erzählt Angela Brocksieper, die seit Mai 2010 mit ihrem Hund „Balu“ im Dog’s Sportcenter trainiert. „Immer nur in der Halle zu trainieren würde für Mensch und Hund schnell langweilig werden“, so die Hundeliebhaberin.

Mit dem Hund im selben Boot sitzen

Und die angebotenen Exkursionen dürfen auch gerne mal etwas außergewöhnlicher sein. So fand zum Beispiel im Sommer eine sechsstündige Kanutour statt – selbstverständlich mit den Hunden. „Sowas stärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund ungemein“, so Dahlhaus, „und je enger die Bindung, desto besser läuft auch das Training“. Beim Hundesport geht es hauptsächlich darum, für den Hund eine sinnvolle Beschäftigung zu schaffen. Viele Hunde seien im Alltag einfach nicht genug ausgelastet und daher schwierig unter Kontrolle zu bekommen, meint Dahlhaus, und empfiehlt daher ein regelmäßiges Training.

Eine Hundefibel für den Alltag

Neben seiner Tätigkeit im Dog’s Sportcenter schreibt Dahlhaus noch für drei Fachzeitschriften im Hundebereich und hat vor Kurzem zusammen mit seinem Kollegen Mark Kaltner ein eigenes Buch veröffentlicht. Unter dem Titel: „Hund…na und?“ enthält das Buch zahlreiche Tipps zum richtigen Umgang mit Hunden.

Von Linda Nitsch
Veröffentlicht am 30.11.2012