Charlotte Hahn

„Wir wollen es allen zeigen!“

Charlotte Hahn (links) und Vanessa Maggio (rechts) spielen in der Verteidigung. Foto: Manon Meinert
Mit Sekt, Feuerwerk und Musik feierte das Team um Trainer Volker Alameddine den Aufstieg in die Westfalenliga. Foto: Guido Knitter

DRÖSCHEDE. Die Fußball-Damen von Borussia Dröschede feierten am Pfingstmontag nach einem 2:1-Sieg gegen Waldesrand Linden den Aufstieg in die Westfalenliga. Im Interview mit MAERKZETTEL berichten die beiden Verteidigerinnen Charlotte Hahn und Vanessa Maggio von der abgelaufenen Saison, dem Aufstieg und ihren Erwartungen an die kommende Saison.

MAERKZETTEL: Dröschede wird nun erstmals in der Westfalenliga spielen. Wie wurde der Aufstieg gefeiert?

Hahn: Als der Schlusspfiff ertönte, haben wir uns alle total gefreut. Es war eine richtige Erleichterung! Das Spiel war auch sehr aufregend. Es ging mit 2:1 nur sehr knapp aus. Unser Vorstand hat dann ein Feuerwerk organisiert, aus den Lautsprechern lief ´We Are The Champions´ und wir haben mit Sekt rumgespritzt – wie es sich gehört! Das war schon ein sehr geiles Gefühl.

Maggio: Leider mussten wir dann vom Platz runter, weil die Erste Mannschaft noch gespielt hat. Aber wir haben trotzdem noch mit unseren Bekannten, Verwandten und Zuschauern bis halb zwölf weitergefeiert.

MAERKZETTEL: Also hat der Vorstand schon damit gerechnet, dass ihr Meister werdet?

Maggio: Ich glaube, sie haben es alle gehofft. Es war ja auch möglich!

Hahn: Es war auf jeden Fall schon alles vorbereitet. Hätte es dieses Mal nicht geklappt, hätten sie es wahrscheinlich beim nächsten Spiel gemacht.

MAERKZETTEL: Hättet ihr euch träumen lassen, dass am Ende der Saison der Aufstieg steht?

Maggio: Eigentlich ging es uns nur ums Überleben. Am Anfang haben wir zwar noch gesagt, wir würden schon gerne ganz oben mitspielen. Unser Trainer war sowieso nicht davon abzubringen, dass wir Erster oder Zweiter werden würden. Aber wir Mädels waren ein bisschen skeptischer, als viele Spielerinnen weggefallen sind. 

Hahn: Zu Beginn der Saison waren wir noch ein sehr großer Kader mit 25 Spielerinnen, aber viele haben sich krankheitsbedingt oder verletzungsbedingt verabschiedet. Dann hatten wir zwei Schwangerschaften, Vereinswechsel und Abgänge wegen dem Studium. Wir waren dann bei Spielen nur noch zu elft oder zwölft. Nach der Winterpause hätte vermutlich fast keiner mehr damit gerechnet, dass wir es noch packen. Es war eine Überraschung!

MAERKZETTEL: Wie habt ihr es dennoch geschafft?

Hahn: Ich glaube, dass wir den Aufstieg durch unseren Zusammenhalt geschafft haben. Durch die vielen Abgänge sind wir richtig eng zusammengerückt und verstehen uns alle super. Ich kenne keine bessere Mannschaft!

MAERKZETTEL: Wie sieht die Planung für die kommende Saison aus?

Maggio: Unser Trainer ist zurzeit mit 20 Spielerinnen im Gespräch. Ich denke davon werden zwei bis drei zu uns kommen. 

Hahn: Außerdem kommen ja auch die Spielerinnen zurück, die schwanger, verletzt oder im Ausland waren. Deswegen hoffe ich, dass wir gestärkt in die Westfalenliga gehen. Aber es gibt auch Abgänge. Sophia Thiemann, eine Topspielerin, wechselt zum VFL Bochum in die Regionalliga. Selina Benke studiert in Würzburg. Deswegen ist auch noch nicht ganz klar, an wie vielen Spielen sie teilnehmen kann.

MAERKZETTEL: Was ist euer Ziel für die Westfalenliga?

Hahn: Auf jeden Fall die Liga zu halten. Ich glaube, keiner ist überzeugt davon, dass wir da oben überleben. Deshalb wollen wir es allen zeigen, die Liga halten, dort einen Platz finden und auch übernächste Saison noch da spielen.

Von Manon Meinert
Veröffentlicht am 26.05.2016