WDR-Moderatorin Michaela Padberg

„Gute Harmonie im Team ist das Non-Plus-Ultra“

Michaela Padberg ist nun schon seit 20 Jahren beim WDR in Siegen als Moderatorin tätig. Foto: Privat

HERDRINGEN. Sportjournalistin zu werden war seit der Kindheit der Traum von Sauerländerin Michaela Padberg. Doch nun ist sie schon seit 20 Jahren als Moderatorin bei der Lokalzeit Siegen tätig. Der Sportjournalismus fehlt ihr allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Die Vielfalt der Arbeit als Moderatorin macht ihr besonders viel Spaß.

Michaela Padberg hat ihre Kindheit bis zum Abitur in Neheim im Sauerland verbracht. „Ab der zehnten Klasse war mir klar, dass ich Sportjournalistin werden möchte“, erinnert sie sich mit einem Lächeln im Gesicht zurück. „Der Sport war schon immer das Non-Plus-Ultra für mich.“ Somit war das große Interesse am Sport der eine Grund für ihren Berufswunsch. Der Andere war die Freude am Schreiben, weshalb sie direkt nach dem Abitur wusste, was sie studieren wollte: Sport und Germanistik. Schon früh hat die Sportlerin angefangen, etwas in die Richtung des Berufes einer Sportjournalistin zu machen. Pressearbeit für Vereine oder die Herdringer Freilichtbühne gehörten dazu.

Viele Praxiserfahrungen bringen voran

„Im Journalismus muss man Praxis vorweisen können“, stellt Padberg fest. Während des Studiums arbeitete sie somit nach einem Praktikum bei der Westfalenpost als freie Mitarbeiterin. „Hier habe ich festgestellt, das Schreiben liegt mir tatsächlich.“ Beim Hessischen Rundfunk sammelte sie erste Erfahrungen als Fernsehsportredakteurin. „Dort war ich Mädchen für alles und habe somit alles von der Pieke auf gelernt.“ Während dieser Zeit ist ihr klar geworden, dass sie keine Karriere bei der Zeitung plante, sondern zum Fernsehen wollte. Sich um Bild, Ton und Schnitt zu kümmern, bereitet der technikaffinen Sauerländerin besonders viel Spaß.

Um auch Erfahrung nicht nur im Print- und Fernsehbereich vorweisen zu können, sondern auch im Funkbereich, folgte nach dem Studium ein Volontariat beim Lokalsender Radio Sauerland. „Für mich war das super, weil ich mich im wahrsten Sinne des Wortes austoben konnte.“ Ähnlich wie beim Fernsehen war es beim Hörfunk: „Ich konnte moderieren, Reportagen machen, schneiden und bei Veranstaltungen die Moderation leiten.“ Seit Abschluss ihres Volontariats ist sie als Hörfunkmoderatorin bekannt.

Wechsel vom Sport zum lokalen Tagesgeschehen

„Radio Sauerland war der Wendepunkt. Mein Chef hat irgendwann gesagt, dass es im Leben ja auch noch wichtigeres gibt als den Sport.“ In den Redaktionen machte sich eher Ernüchterung breit, wenn es um den Sport ging. „Es war aber trotzdem ab da an total interessant alle anderen Themen zu machen, weil ich grundsätzlich auch an vielen Dingen interessiert bin.“ Auch der Bezug zum Lokalen gefällt Padberg besonders gut. Nach dem Studium ist sie auch wieder in ihre Heimat, das Sauerland, gezogen, wo sie dann auch parallel Tennistraining gegeben hat.

Nach der Zeit bei Radio Sauerland wollte Padberg wieder zum Fernsehen zurück. Es folgte der Wechsel zum WDR. Durch die glückliche Fügung, dass zu der Zeit eine Aushilfsstelle als Redakteurin neu besetzt werden musste und sie die passenden Voraussetzungen hatte, ist sie nun schon seit 20 beim WDR tätig. Der Sportjournalismus fehlt Padberg allerdings nicht: „Dadurch dass es ja auch immer wieder mal Sportthemen gibt, die ich machen kann, fehlt mir der Sportfaktor nicht bei meiner Arbeit.“

 „Ich mag es total, im Team zu arbeiten“

Padbergs Arbeitsalltag beginnt mit der Redaktionskonferenz. Es wird genau besprochen, wie die Sendung abends aussieht. „Meine Aufgabe dann den Tag über ist es, die Moderation zu schreiben.“ Das Interview in der Sendung muss ausgearbeitet werden und passende An- und Abmoderationen müssen formuliert werden. Um 18 Uhr laufen die Nachrichten, bei denen sie „keinen großen eigenen journalistischen Anteil“ hat. Nach der Sendung von 19.30 bis 20.00 Uhr folgt anschließend noch ein kurzes Feedback und der Tag ist geschafft.

„Mir gefallen so viele Dinge. Ich mag es total, im Team zu arbeiten. Ich muss mich wohlfühlen und mit meinen Kollegen auf menschlicher Ebene gut klar kommen. Das ist ganz wichtig dafür, wie ich vor der Kamera bin. Gute Harmonie im Team ist das Non-Plus-Ultra.“ Dadurch, dass jeden Tag verschiedene Themen auf dem Programm stehen, erlebt sie besonders viel. Auch wenn eine Sendung mal nicht so gut lief, lernt man viel daraus: „Man kann anschließend einen Haken dahinter machen und am nächsten Tag geht es wieder neu los.“ Vor allem die Freude am Formulieren und die Arbeit vor der Kamera machen den Reiz an ihrem Beruf aus. „Ich kann gar nicht genau sagen, warum das so ist, aber es macht mir einfach total Spaß.“

Das Leben abseits der Kamera

Seit 20 Jahren ist Michaela Padberg glücklich verheiratet und hat zwei Kinder. Immer noch wohnhaft in Herdringen, fährt sie jeden Tag nach Siegen ins Studio. „Abgesehen von der Fahrt immer nach Siegen könnte ich nicht sagen, was mir nicht an meinem Job gefällt.“ In ihrer Freizeit steht auch nach wie vor der Sport im Fokus. Sich fit zu halten ist ihr wichtig. Wenn der Sport mal zu kurz kommt, liegt es unter anderem daran, dass sie sich aktiv im Ehrenamt engagiert. Ein Plan für die Zukunft ist es, auch mit Jüngeren zusammen zu arbeiten, entweder im journalistischen Bereich oder im Theaterbereich. „Das Theater ist noch so ein Hobby von mir, welches ich aber momentan leider nicht wahrnehmen kann, zeitlich gesehen. Ich habe auch total Lust selber Filme zu machen. Ideen habe ich immer.“

Von Julia Schuchardt
Veröffentlicht am 20.12.2017