Schluss mit den Grill-Mythen

Grillen trifft fast jeden Geschmack. Foto: Pixabay

Der Sommer steht unmittelbar vor der Tür. Und was gibt es schöneres, als an einem lauen Sommerabend mit ein paar Freunden im Garten zu sitzen und gemütlich zu grillen? Doch auch beim Grillen liegt der absolute Genuss im Detail. Deshalb hier vier Grill-Mythen, mit denen schon lange Mal aufgeräumt werden sollte; Aufgeklärt vom Grill-Weltmeister Alfons Wienen höchstpersönlich.

Mythos Nummer eins, jeder hat es sicher schon einmal gehört:

 

Das Fleisch muss mit Bier abgelöscht werden, das ist gut für die Konsistenz und fürs Aroma!

 

„Das stimmt leider nur bedingt. Und zwar nur dann, wenn man auf den Geschmack von Asche steht“, erklärt Alfons Wienen vom Grill-Club BBQ Wiesel. Die Erklärung dafür ist ziemlich einfach, denn spritzt Flüssigkeit in die Glut, wird Asche hochgewirbelt und setzt sich anschließend auf der Haut des Steaks fest. Also Schluss mit dem Mythos – Bier gehört in den Mund und nicht auf das Steak.

 

Das ist Mythos Nummer zwei: Salz, macht das Steak zart!

 

Aber stimmt das wirklich? Dass niemand das Fleisch zäh und hart mag, wenn es frisch vom Grill kommt, dürfte wenig überraschend sein. Salz hilft bei diesem Prozess jedoch überhaupt nicht! Doch wann ist die richtige Garstufe erreicht?

Ein erfahrener Grillmeister kennt natürlich die Faustformel: „Wenn sich das Steak beim prüfenden Druck mit dem Daumen etwa so anfühlt wie der Muskel zwischen Zeigefinger und Daumen, dann ist die Chance gut, dass das Fleischstück im Inneren herrlich medium ist“, sagt Alfons Wienen. Aber Vorsicht, man sollte sich nicht die Finger verbrennen!

 

Mythos Nummer drei: Die Gabel ein Ersatz für die Grillzange.

 

Auch dieser Mythos ist absoluter Quatsch. Mal schnell mit der Gabel ins Fleisch piksen, um dieses auf dem Grill zu drehen. Einer der häufigsten gemachten Fehler. Doch wieso? „Pikst man mit der Gabel in das Fleisch, öffnen sich kleine Poren durch die die Flüssigkeit im Fleisch auslaufen kann“, so der Grill-Weltmeister. Das Ergebnis: Das Fleisch trocknet durch die Wärme aus. Also immer besser zur Grillzange greifen.

 

Der letzte Mythos: Den Grill nach Gebrauch nicht putzen.

 

Angeblich sollen auf diese Weise beim nächsten Grillabend die Steaks noch aromatischer schmecken und vor allem nicht anbrennen. Dieser Mythos gehört jedoch definitiv ins Reich der Ammenmärchen.

„Wie das Spülen in der Küche nach dem Kochen, sollte es ebenso selbstverständlich sein, den Grill nach dem Brutzeln zu säubern. Denn nur so fängt der nächste Grillabend ganz sicher mit Freude an“, sagt Alfons Wienen.

 

Hält sich jeder Hobby-Griller an diese vier Experten-Grundregeln, wird der nächste Grill-Abend sicher ein großartiger Erfolg.

Von Konstantin Holtkamp
Veröffentlicht am 04.06.2018