Datenschutz

Wie sicher ist Facebook eigentlich noch?

Ist Facebook wirklich noch sicher? Foto: Pixabay

Ein Kommentar. Die ganze Welt redet in den letzten Wochen nur noch über den Datenschutz-Skandal von Facebook. Auslöser des Ganzen war der Cambridge Student Aleksandr Kogan, der für eine wissenschaftliche Studie eine Umfrage mit Hilfe einer Quiz-App auf Facebook Informationen von Nutzern sammelte. Natürlich mit der Zustimmung der Befragten. Das Problem dabei war aber, dass nicht nur die Daten von den Nutzern, sondern auch die von den Freunden gespeichert wurden. Millionen von Informationen gab er dann an die Analyse-Firma „Cambridge Analytica“ weiter. Angeblich wurden diese vermeintlichen Daten für den Trump-Wahlkampf benutzt. Die Frage ist nun, wie konnte es sein, dass Facebook die Daten von Personen speichert und anschließend weitergeben konnte?

Natürlich ist Facebook verantwortlich für die Weitergabe der persönlichen Informationen. Dies sollte aber jedem bewusst sein, wenn man die allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens lesen würde. Denn um ehrlich zu sein, gibt es kaum noch jemand, der sich bei der Registrierung damit befasst. Oft ist es so, dass sehr schnell runtergescrollt wird und die Person einfach auf „Zustimmen“ klickt. Und genau da fängt es an. Warum stimmt man einer Sache zu, die man nicht ausdrücklich gelesen hat? Das ist auf jeden Fall kritisch zu betrachten, da der Nutzer sich nicht wundern darf, wenn am Ende etwas passiert.

In der Vergangenheit gab es bei Facebook schon einige Datenschutz-Skandale, wie zum Beispiel die Spiel-App „FarmVille“. Millionen Nutzer spielten 2010 das Bauernhofspiel auf Facebook und acht Jahre später kam heraus, dass der Erfinder Lan Bogest Zugriff auf die Daten der Nutzer hatte. Dies wäre aber nicht passiert, wenn man sein eigenes Profil nicht auf „öffentlich“ gestellt hätte. Denn dadurch wäre es der App nicht so leichtgefallen, die persönlichen Daten weiterzugeben.

Ein weiterer Punkt ist die Entwicklung von Facebook an sich. Früher war Facebook eine reine Social Media Plattform, wo der soziale Aspekt im Vordergrund stand. Heute aber entwickelt es sich immer mehr zu einer Plattform für Unternehmen. Dies ist natürlich nervig für den Nutzer, da der Kerngedanke von Facebook in der Vergangenheit ganz anders war. Jedoch kann man daran auch etwas positiv sehen. Durch den „Facebook Business Manager“ kann ein Unternehmen gezielte Werbung schalten. Facebook kennt all deine Aktivitäten und bietet diese Informationen den Unternehmen an, um optimiert Werbung zu schalten. Dies natürlich nur, wenn das Profil auf öffentlich gestellt wurde. Dadurch bekommt der Nutzer keine uninteressante Werbung zusehen.

Ebenfalls muss man erwähnen, dass Mark Zuckerberg wegen des „Facebook-Skandals“ einige Entscheidungen getroffen hat. Er möchte in Zukunft die Zusammenarbeit mit Datenhändlern, wie zum Beispiel die „Wire and Plastic Products plc (WPP)“, dem weltweit größten Werbedienstleister mit zahlreichen Media- und Werbeagenturen, beenden.

Außerdem soll am 25. Mai in Europa die neue Datenschutzgrundverordnung in Kraft treten. Dabei wird die Datenweitergabe an Dritte untersagt. Bei einem Verstoß müssen internationale Firmen wie Facebook eine hohe Geldstrafe zahlen. Dies kann bis zu vier Prozent des weltweiten Jahresumsatzes ausmachen.

Diese zwei Erneuerungen sind auf jeden Fall ein positiver Aspekt, wenn es um die Weitergabe und die Sicherheit von persönlichen Daten geht. Letzten Endes bestehen keine deutlichen Gefahren durch die Nutzung von Facebook, wenn man sich mit der Social Media Plattform befasst. Also ist es falsch zu behaupten, dass Facebook keine sichere Plattform mehr sei.

Von Cavit Bican
Veröffentlicht am 05.04.2018