Wie weit kann Trump noch gehen?

"Make America Great Again". Aktuell trägt Präsident Donald Trump eher zum Gegenteil bei. Foto: Pixabay

Ein Kommentar. US-Präsident Donald Trump hat in seiner Amtszeit ja schon einige fragwürdige Schritte getan. Der plötzliche Austritt aus dem G7-Gipfel bestätigt jedoch, dass Trump auch wenig für den internationalen Handel übrig hat. Die weitreichenden Konsequenzen dieses Austritts werden allerdings früher, oder später, weltweit zu spüren sein.

Seit seinem Amtsantritt vor fast eineinhalb Jahren scheint Donald Trump sich wenig für Regeln und politische Traditionen zu Interessieren. So gut wie jede seiner Entscheidungen hatte Diskussionsbedarf und wurde weltweit skeptisch aufgefasst. Wie weit kann dieser Egoist es bitte noch treiben, bis seine vollkommen schwachsinnigen politischen Ansichten erreicht sind? Noch wichtiger ist jedoch, in welchem Zustand sich die Vereinigten Staaten befinden, wenn der goldgelockte Milliardär seine Amtszeit absolviert hat.

Einen Schritt in die total falsche Richtung ist Trump erfolgreich in den letzten Tagen gegangen. Sein Rückzug aus dem G7-Gipfel war ein zuvor nie dagewesener Eklat, vor allem, da er sein Austreten auf eine kleine Meinungsverschiedenheit mit dem kanadischen Präsidenten Justin Trudeau zurückführte. Natürlich gibt es bei großen politischen Veranstaltungen Meinungsverschiedenheiten, mit denen mal als Politiker umgehen muss. Trump musste ja nicht seinen Kopf in den Sand stecken und einfach zustimmen, sondern hätte es diplomatisch regeln sollen. Nun gut eine diplomatische Regelung von Trump ist etwas zu viel verlangt. Nur frage ich mich, wie sein Treffen mit Diktator Kim Jong-un ablaufen soll. Trump ließ im Vorhinein schon verlauten, dass von ihm in der ersten Minute entschieden wird, ob Gespräche stattfinden, oder nicht. Welcher gesunde Menschenverstand würde bei solch einem historischen Treffen nach einer Minute aufstehen und gehen?

Immer wieder Twitter

Das Trump sich auf der Social Media Plattform Twitter wohlfühlt, ist ja schon seit lange vor seinem Amtsantritt bekannt gewesen. Hier teilt er der Welt sehr gerne mit, was er denn für tolle Pläne im Kopf hat, oder redet sich bei problematischen Situationen schnell raus und sucht sich einen anderen Sündenbock. Dass er jedoch seinen Austritt aus dem G7-Gipfel den anderen Nationen eben per Tweet mitteilt, ist eine Unverschämtheit, die ihres gleichen sucht. Der Mann lebt in seiner eigenen Realität, in der er alle Fäden in der Hand hält und Legenden und Lügen gleichermaßen auf seiner geliebten Online-Plattform verbreitet.

Der Konsequenzen wird Trump sich möglicherweise in bestimmten Maßen bewusst sein, oder ist einfach zu aufgeblasen, um sie zu verstehen und schiebt die Schuld sicherlich gerne wieder auf andere. Wenn es dann zu einem möglichen Zusammenbruch der internationalen Handelsbeziehungen kommt, wägt er sich aus dem Schneider. Seine Ankündigung für neue Zölle auf Auto-Importe könnte, falls es tatsächlich Wirklichkeit werden sollte, der erste Schritt zu einer großen Problematik innerhalb der weltweiten Handelsbeziehungen seien. Wenn man Trumps politisches Verständnis  wenigstens nur ansatzweise auf die gleiche Größe wie sein Ego heben könnte, dann wäre die gesamte weltweite politische Lage in einem doch deutlich entspannterem Zustand.

Von Nicholas Ramme
Veröffentlicht am 11.06.2018